hills left
hills right

British Airways: Europa-Klassen im Test

Erstellt von Martin Metzenbauer.  Veröffentlicht am 14.05.2024

Economy und Business Class in der Bewertung.

Nachmittagssnack in der British Airways Business Class. © ReiseInsiderDas praktische Ablagetischchen am Mittelsitz in der Business Class. © British AirwaysStation mit warmem Essen in der Galleries Club Lounge im Terminal 3 in Heathrow. © ReiseInsiderDas High Life Café bietet kostenpflichtige Speisen und Getränke in der Economy Class. © ReiseInsiderKostenloser Snack vor dem Abflug in Wien. © ReiseInsider

London zählt zu den Top-3-Städtereisezielen in Europa. Von Wien aus gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, per Flugzeug in die beliebte britische Metropole zu gelangen. Eine davon bietet British Airways - der "Flag Carrier" des Königreichs pendelt gleich bis zu viermal täglich zwischen Donau und Themse und macht damit Austrian Airlines, Ryanair und Wizz Air gehörige Konkurrenz.

Das ist eigentlich schon Grund genug, um sich das Produkt der wohl bekanntesten Fluglinie aus dem United Kingdom auf einem solchen Europaflug einmal aus Passagiersicht anzusehen. Dazu kommt aber noch, dass British Airways (BA) heuer einen runden Geburtstag feiert - und zwar den fünfzigsten! Die Fluglinie ist 1974 aus den Vorgängerinnen BOAC, British European Airways, Cambrian Airways und Northeast Airlines hervorgegangen.

Eco hin, Business zurück
ReiseInsider testete British Airways auf einem Flug von Wien nach London Heathrow in der Economy Class, zurück ging es dann in der Business Class. Letztere ist bei British Airways insbesondere deswegen interessant, weil der Differenzbetrag zur Eco teilweise recht niedrig ist.

Zuerst zur Buchung: Hier gibt es nichts wirklich Spektakuläres zu sagen - die Online-Tooles funktionieren recht infach, so wie man es bei den meisten Airlines im Jahr 2024 gewohnt ist. Grundsätzlich werden drei Tarife angeboten: Economy Basic, Economy Plus und Business. Ersterer beinhaltet lediglich Handgepäck, der Sitz wird zugewiesen (außer man zahlt extra). Bei Economy Plus ist ein Aufgabe-Gepäckstück mit den üblichen maximal 23 Kilogramm inkludiert, einen Sitz kann man nach Check-In-Beginn wählen.

Die Business Class schließt die üblichen Goodies wie Loungebesuch, mehr Gepäck und eine Mahlzeit an Bord ein. Bei unserer Buchung in dieser Klasse (die als Upgrade zwei Tage vor Abflug vorgenommen wurde) war die Sitzplatzreservierung nicht inkludiert und hätte sich mit 30 Euro zu Buche geschlagen - darauf wurde im Test verzichtet.

British Airways Economy Class
Zuerst zum Eco-Flug, der mit einem Airbus A320 von den D-Gates am Flughafen Wien startete. Dabei handelt es sich um den alten Pier Ost aus den 1980er Jahren, der vor einigen Jahren renoviert wurde und innen ein recht offenes und helles Ambiente zeigt. Das Boarding erfolgte nach den üblichen Gruppen, wobei hier die Durchsage eher leise war und es auch keine Anzeige auf den Tafeln gab. Funktioniert hat es letztlich aber doch recht unchaotisch.

Bei unserem Morgenflug wäre Eile aber auch gar nicht angebracht gewesen. Als nämlich alle Passagiere an Bord waren, meldete einer der Piloten, dass sich der Abflug aufgrund des Nebels in London verschieben würde und man mit einer längeren Wartezeit rechnen müsse. Die Passagiere wurden deswegen schon in den Flieger gebracht, weil man dadurch nach Möglichkeit habe, falls es eine frühere Freigabe geben würde, gleich loszulegen.

Sehr sympathisch war hier, dass die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter während der Wartezeit am Boden kleine Flaschen mit Wasser und Kekse austeilten - bei anderen Airlines ist das leider oft nicht üblich. Der Abflug startete dann tatsächlich rund eineinhalb Stunden später als geplant.

Ansonsten sieht das Economy-Bordservice so aus, wie man es auf innereuropäischen Routen gewohnt ist: Wer hungrig oder durstig ist, muss (abgesehen von dem erwähnten Wasser und Snacks) in die Tasche greifen. "High Life Café" heißt hier das entsprechende Produkt, das jede Menge Drinks und Snacks bietet. Eine Dose Cola kostet (mit Stand Mai 2024) 2,50 und ein Sandwich 5,50 Britische Pfund - keine Okkasionen, aber durchaus Preise im gewohnten fliegerischen Niveau.

Bei den Sitzen an Bord des von uns getesteten Fluges handelte es sich um die ebenfalls üblichen Slimline-Sitze - also solche mit schmaler Rückenlehne. Bequem sind sie trotzdem allemal und bei British Airways wirken sie durch das verwendete dunkelbraune Leder nochmal edler. Wie bei vielen Fluglinien sind die Sitzabstände zum Vordermann im Bereich vor den Notausstiegen oft etwas großzügiger dimensioniert - der (ohnehin schon bekannte) ReiseInsider-Tipp lautet daher, sich nach Möglichkeit dort einen Platz auszusuchen.

Positiv ist bei unserem Flug aufgefallen, dass es für jede Dreier-Sitzbank zwei Steckdosen mit USB-Anschluss gibt. So kann man das mobile Endgerät einfach an Bord aufladen. Wifi gab es ebenfalls - dieses ist in der Messaging-Funktion für Executive-Club-Mitglieder kostenlos. Das "Browse and Stream"-Paket kostete 4,99 Britische Pfund für eine Stunde bzw. 7,99 Pfund für den gesamten Flug. Wir testeten das Internet-Paket allerdings aufgrund der Kürze des Fluges nicht.

British Airways Business Class
Retour ging es dann in der Business Class. Einige innereuropäische British-Airways-Flüge nutzen in London nicht das 2008 eröffnete Haupt-Terminal 5, sondern das ursprünglich 1961 eröffnete Terminal 3 - so werden auch die BA-Flüge von und nach Wien in der Regel dort abgefertigt. Ein großer Nachteil ist das allerdings nicht, da das T3 gute Shopping- und Food-Outlets bietet - und British Airways hier auch eine sehr große Lounge betreibt.

Bevor man sich "airside" und damit im Loungebereich befindet, muss man gezwungenermaßen durch die Sicherheitskontrolle. Als Business-Class-Passagier kann man auf vielen Airports (aber nicht auf allen!) eine "Fast Lane" nutzen - im Terminal 3 gibt es eine solche glücklicherweise.

Zurück zur Lounge: Diese befindet sich etwas versteckt (aber gut beschildert) in einem Sektor mit mehreren anderen dieser exklusiveren Wartebereiche. Die Galleries Club Lounge, die man mit einem Business-Ticket nutzen darf, ist im Bereich F lokalisiert. Daneben gibt es noch die Galleries First Lounge, die First-Class- und bestimmten Status-Kunden vorbehalten ist.

Die Galleries Club Lounge ist wie erwähnt ziemlich groß und umfasst unterschiedliche Bereiche, die entweder zum Essen, Entspannen oder Arbeiten gedacht sind. Manche sofaartigen Sitze wurden direkt bei den großen Panoramafenstern platziert, sodass man den Flugzeugen zuschauen kann. Kulinarisch gab es das übliche Lounge-Essen, das solide aber unspektakulär daherkommt, getränketechnisch hat die Lounge dafür so einiges anzubieten.

So viel zur Lounge - nun zum Flug selbst: Nach einem unspektakulären Boardingvorgang erwartete einen das in Europa übliches Modell einer flexiblen Business Class mit freiem Mittelsitz. Im Gegensatz zu anderen Fluglinien wie Austrian Airlines wird dieser Sitz durch ein fixes Ablagetischchen (siehe Bilder) geblockt - durchaus praktisch und für den Passagier mit Mehrwert. Der Sitzabstand ist hingegen mit den oftmals üblichen 30 Inches (76 Zentimeter) nicht unbedingt großzügig bemessen aber für Normalgewachsene ausreichend.

Das kulinarische Erlebnis an diesem Nachmittagsflug hatte einen durch und durch britischen Touch mit einem Scone samt Clotted Cream, drei kleine Sandwiches (unter anderem mit Ei- und Lachsaufstrichen) sowie einem Schokoladekuchen - ganz im Sinne eines gediegenen Afternoon Tea. Für einen kurzen zweistündigen Flug war dies einerseits ausreichend und schmeckte wirklich sehr gut!

Ansonsten gibt es über das Bordservice nicht viel zu sagen - die Kabinencrew war jedenfalls überaus freundlich und zuvorkommend. Genauso wie man es vom britischen Flag Carrier auch erwartet. Insgesamt also eine durchweg positive "Customer Experience" an Bord der British Airways Euro Business Class.

Fazit
British Airways bietet in den beiden Europa-Klassen im Vergleich zu ähnlichen Airlines wie Lufthansa keine allzu großen Überraschungen. Ein paar erwähnenswerte positive Punkte stellten auf unseren beiden Testflügen die Lademöglichkeiten in allen Sitzreihen oder die kostenlose Messaging-Funktion über das Bord-Wifi sowie der sehr gute Snack und das Ablagetischchen am Mittelsitz in der Business Class dar. In beiden getesteten Klassen fielen auch die im Umgang sehr aufmerksamen Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter auf.

 

Die Tickets für diesen Produkttest wurde nicht von British Airways zur Verfügung gestellt. ReiseInsider oder die Cubo Media GmbH haben keine finanzielle Zuwendung oder sonstiges Sponsoring für diesen Artikel erhalten. Bitte beachten Sie, dass die Informationen dieses Artikels nach bestem Wissen eingearbeitet wurden - wir können allerdings keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität übernehmen.

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

* Diese Felder sind erforderlich.

Sei der erste der kommentiert

Connect