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ReiseInsider-Test: Unterwegs mit Jetblue

Veröffentlicht am 27.06.2022

Wie fliegt es sich mit dem Low Cost Carrier, der so gar nicht "billig" wirkt?

Startender Jetblue-Airbus am JFK Airport New York. © ReiseInsiderDas Entertainment-System bietet unter anderem eine Moving Map. © ReiseInsiderMenükarte an Bord von Jetblue. © ReiseInsiderWer mehr Hunger hat, kann sich eine solche Snack-Box leisten. © ReiseInsiderAirbus A320 von Jetblue am Flughafen Miami. © ReiseInsiderAuf jeden Fall einen Besuch wert: Das ehemalige TWA-Terminal hinter dem aktuellen Jetblue-Abfertigungsgebäude. © ReiseInsider

Wer an Billigfluglinien denkt, der assoziiert damit meist weder ein Übermaß an Komfort, noch inkludierte Speisen und Getränke oder ein besonders tolles Customer Service. In den USA ist allerdings seit mittlerweile mehr als 20 Jahren ein Low Cost Carrier unterwegs, der diese Vorurteile Lügen strafen möchte. Offenbar tut er dies erfolgreich, wenn man den Finanzberichten und den steigenden Passagierzahlen (freilich vor Corona) glauben darf. Die Rede ist von Jetblue - ReiseInsider hat das Produkt auf zwei inneramerikanischen Flügen von New York nach Miami und retour unter die Lupe genommen.

Aller Anfang ist die Planung und Buchung. Dies funktioniert bei Jetblue online recht einfach - allerdings sollte man auf zwei Dinge achten. Erstens werden auch Flüge von Partnerairlines angezeigt angezeigt - wer also wirklich mit Jetblue und nicht beispielsweise mit American fliegen möchte, sollte genau auf das kleine Logo auf der Suchliste achten. Zweitens ist auf inneramerikanischen Flügen in der Regel auch im Standartarif ("Blue") kein Aufgabegepäck inkludiert und muss daher separat im Laufe des Buchungsprozesses zugebucht werden. Die Kosten dafür beginnen bei 30 US-Dollar. Zugebucht können dabei übrigens auch Goodies wie Fast Lane oder Plätze mit mehr Sitzabstand. Die Reservierung "normaler" Sitzplätze im hinteren Bereich der Kabine kostet übrigens im Standartarif nichts - genauso ist auch ein Carry-On-Bag gestattet. Cool ist bei der Buchung übrigens auch, dass die durchschnittliche Ankunftspünktlichkeit der Flüge angegeben wird.

Quick & Easy
Der Buchungsprozess funktioniert also mit der übersichtlich gestalteten Website gut und einfach. Genauso verhält es sich mit dem Check-In, den wir auf den Flughäfen New York JFK (hier betreibt Jetblue ein eigenes Terminal) und Miami getestet haben. Man holt sich aus dem Automaten sein Bag Tag und gibt den Koffer ab - das ganze hat bei unseren Testflügen nur ein paar Minuten gedauert. Abgesehen davon war auch die Sicherheitskontrolle (mit dem in den USA üblichen Schuhe-Ausziehen) rasch erledigt - obwohl dafür Jetblue natürlich nicht zuständig ist.

Übrigens gibt es noch einen speziellen ReiseInsider-Tipp, wenn man von New York JFK wegfliegt. Direkt hinter dem Jetblue-Terminal 5 befindet sich nämlich das legendäre TWA Flight Center von Eero Saarinen. Dieses dient heute als Lobby für ein Hotel - die Architektur und viele Ausstellungsstücke aus der Zeit von Trans World Airlines machen einen Kurzbesuch zu einem Erlebnis.

Entertainment pur
Aber kommen wir in die Gegenwart - und zu den Flügen selbst - zurück. Das Boarding funktionierte auf beiden Flügen klaglos nach Gruppen geordnet. Was im Flieger gleich einmal auffällt, sind die Rücklehnen der Sitze: Hier findet man nämlich nicht die abgespeckten Versionen, die man von manchen Euro-Lowcostern kennt. Bei Jetblue gibt es Monitore, die den Zugang zum Entertainmentsystem bieten. Bei diesem kann man unter anderem aus Fernsehsendungen, Spielen oder einer Moving Map wählen - funktioniert klaglos und erinnert so ganz und gar nicht an einen Billigflieger.

Dies tut auch ein anderes Feature nicht: Bei Jetblue gibt es nämlich über den USA (und teilweise darüber hinaus) Wifi samt Internetzugang an Bord - und zwar kostenlos! Dieses hat zwar nicht unbedingt Streaming-Qualität - für Surfen oder Versenden von Nachrichten reicht es aber allemal. In Europa wird man ja oft sogar von klassischen Airlines zur Kassa gebeten ­- bei vielen Billigfliegern findet man solche Angebote gar nicht.

Wifi, Snack, Drink - und zwar gratis
Was es beispielsweise bei Austrian Airlines oder Lufthansa im Europaverkehr meist auch nicht mehr gibt, ist bei Jetblue ebenfalls noch Standard: Hier werden tatsächlich Snacks und Getränke ausgeteilt - und zwar ohne Mehrkosten. Wer ein bisschen "mehr" haben möchte, kann aus einer Karte gegen Gebühr wählen. Das Bordpersonal war übrigens auf beiden Flügen ausnehmend freundlich und hat äußerst professionell gewirkt.

Ein Punkt ist auch noch wichtig: Die Sitzabstände sind auch im hinteren Bereich der Kabine mehr als akzeptabel. Bei den neueren und den "restyled" Airbus-Flugzeugen gibt es auch in jeder Reihe Strom- und USB-Anschlüsse.

Fazit
Um zusammenzufassen: Jetblue ist unserer Meinung nach aus Passagiersicht eine extrem gute Wahl für Flüge innerhalb der USA. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist angesichts der unkomplizierten Vorgänge wie Buchung und Check In sowie vor allem durch das Bordprodukt extrem gut. Jetblue bietet vor allem an der Ostküste aber auch in der Karibik sowie im transkontinentalen Verkehr gute Verbindungen - in den zentralen Bereichen der USA ist die Airline aber wenig präsent.

Wer zwischen West- und Ostküste unterwegs ist, kann übrigens auch mit der Premium-Klasse namens Mint fliegen. Diese bietet eigene Mini-Suiten an - ganz anders als die Business-Class-Produkte in Europa. Apropos: Jetblue fliegt seit kurzem auch über den Atlantik - und zwar von New York nach London, Flüge von Boston in die britische Metropole sollen folgen.

Die Flüge für diesen Produkttest wurden nicht zur Verfügung gestellt. ReiseInsider oder die Cubo Media GmbH haben keine finanzielle Zuwendung oder sonstiges Sponsoring für diesen Artikel erhalten. Bitte beachten Sie, dass die Informationen dieses Artikels nach bestem Wissen eingearbeitet wurden - wir können allerdings keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität übernehmen.

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