Was den Deutschen ihre Condor ist oder den Österreichern seinerzeit Lauda Air war – das ist den Schweizern Edelweiss: Eine Airline, die sich auf Ferienflüge konzentriert und dabei das "spezielle Etwas" für Leisure-Reisende bringen soll. Da Edelweiss auch für Passagiere aus Österreich interessant ist (mehr dazu unten), möchten wir die Airline mit dem originellen Namen kurz vorstellen und unsere Eindrücke von einem "Testflug" schildern.
Zuerst zur Geschichte: Edelweiss wurde 1995 gegründet und führte im Folgejahr den Erstflug nach Zypern durch. Die Flotte umfasste damals zwei McDonnell Douglas MD-83. Rund um die Jahrtausendwende ersetzte die Airline die MD-83 durch modernere Airbus A320 und führt mit dem Airbus A330 ihren ersten Langstreckenflug durch – und zwar auf die Malediven.
Ende 2008 wurde Edelweiss Teil der Lufthansa Group und damit eine Schwestergesellschaft von Swiss (und auch Austrian Airlines). Sowohl Flotte als auch Passagierzahlen wuchsen mit der Zeit: Von vier Flugzeugen und rund einer Million Passagiere im Jahr 2010 steigerte man sich bis 2019 auf 16 Flugzeuge und knapp 2,7 Millionen Reisende. Corona versetzte auch Edelweiss einen gehörigen Dämpfer – trotzdem wurden 2023 mit 18 Maschinen bereits wieder etwas mehr als 2,7 Millionen Fluggäste befördert.
Heute – im Jahr 2024 – ist Edelweiss mit 14 Airbus A320 sowie fünf Langstreckenmaschinen des Typs Airbus A340 von ihrem Drehkreuz Zürich zu rund 90 Destinationen unterwegs. Ab April 2025 kommen sukzessive sechs moderne Airbus-A350-Widebodies zur Flotte dazu und werden die älteren A340 ersetzen.
Gute (Umsteige-)Verbindungen auch ab Österreich
Für Reisende aus Österreich ist Edelweiss vor allem aus zwei Gründen interessant: Zum einen gehört die Fluglinie genauso wie Austrian Airlines zum Lufthansa-Verbund. Dadurch kommen sowohl Buchung als auch Flugdurchführung aus einem Guss – man kann beispielsweise alles über die AUA-Website buchen und auch das Gepäck wird in der Regel bis zur Destination durchgecheckt. Damit erschließen sich auch näher gelegene Feriendestinationen recht einfach mit einem Umsteigen am angenehmen Hub Zürich.
Zum anderen bietet Edelweiss auch eine ganze Reihe äußerst interessanter Langstreckendestinationen an, die von Wien aus nicht angeboten werden – darunter etwa Cartagena in Kolumbien, San Jose in Costa Rica oder einige Ziele in den USA und Kanada, wie Tampa, Las Vegas, Denver, Vancouver oder Calgary.
Wir testeten Edelweiss auf einem rund dreieinhalbstündigen Mittelstreckenflug von Zürich nach Reykjavik in der Economy Class (Business Class gibt es hier ebenfalls). Gebucht wurde unkompliziert über Austrian Airlines, die auch den Zubringerflug von Wien zur Edelweiss-Basis durchführte. Genauso unspektakulär wie die Buchung erfolgte auch der Boarding-Prozess in Zürich. Die Kabine im Airbus A320 von Edelweiss bietet auch keine besonderen Überraschungen: Die auf Europaflügen üblichen Sitze mit schmaler Lehne finden sich auch hier – bezogen sind sie mit einem blauen Gewebe in Lederoptik.
Im "Test-Flieger" gab es noch Klappmonitore, auf denen während des Fluges unter anderem die aktuelle Position angezeigt wurde – ein Goodie, das man in vielen Flugzeugen heutzutage nicht mehr findet. Steckdosen, um die mobilen Geräte aufzuladen, gab es allerdings nicht – genauso wenig wie Internet an Bord.
Essen und Trinken auch in der Economy Class inkludiert
Was hingegen angeboten wird ist ein Wireless Entertainment System, das man über ein Bord-Wifi nutzen kann. Bei unserem Testflug gab es dies allerdings nicht – ob es sich um einen technischen Defekt handelte oder das spezielle Flugzeug nicht damit ausgestattet war, entzieht sich unserer Kenntnis.
Positiv aufgefallen ist jedenfalls gleich die Crew an Bord des Airbus, die durchwegs freundlich und kommunikativ war: So grüßte beispielsweise der Pilot die Fluggäste – und auch die Flugbegleiterinnen versprühten Urlaubsstimmung.
Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Airlines setzt Edelweiss noch auf ein inkludiertes Essens- und Getränkeangebot. Bezahlt werden muss lediglich Alkoholisches. Ansonsten darf man sich beispielsweise über Soft Drinks, Wasser, Tee und Kaffee freuen. Auf dem Zürich-Reykjavik-Flug ging die Crew zweimal mit dem Getränkewagen durch.
Zum Essen gab es ein kaltes vegetarisches Menü bestehend aus Couscous mit Gemüse und Granatapfelkernen und einem Obstkuchen aus einer interessant designten Plastikbox. Auch wenn man sich daran kaum überessen konnte, war es trotzdem fein, einen leckeren Snack im Flieger zu erhalten. Später wurden übrigens noch Goldfischli und Schweizer Kekse verteilt – zwar Kleinigkeiten aber trotzdem eine nette Geste, die das Bild positiv abrundete.
Fazit
Edelweiss ist eine äußerst sympathische Ferienairline "vom alten Schlag": Inkludierte Speisen und Getränke sowie eine freundliche Crew konnten bei unserem Testflug tatsächlich von der ersten Sekunde an Urlaubsstimmung erzeugen. Bei der Planung des nächsten Ferienfluges kann man die Austrian-Airlines-Schwester durchaus in die Überlegungen einbeziehen!
Die Tickets für diesen Produkttest wurde nicht von Edelweiss bzw. der Lufthansa Group zur Verfügung gestellt. ReiseInsider oder die Cubo Media GmbH haben keine finanzielle Zuwendung oder sonstiges Sponsoring für diesen Artikel erhalten. Bitte beachten Sie, dass die Informationen dieses Artikels nach bestem Wissen eingearbeitet wurden - wir können allerdings keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität übernehmen.
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