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ReiseInsider-Test: Mit Emirates in der Economy Class unterwegs

Erstellt von Martin Metzenbauer.  Veröffentlicht am 17.08.2023

Die günstigste Klasse der Golf-Airline in der ausführlichen Review.

Emirates legt viel Wert auf die kulinarische Versorgung der Reisenden - hier ein Frühstück. © ReiseInsiderSitzreihen in der Economy Class von Emirates. © ReiseInsiderIm hintersten Teil kann man auf Zweierbänken Platz nehmen. © ReiseInsiderMonitor, diverse Anschlüsse und ein Handset - die Konfiguration ist teilweise unterschiedlich. © Im Ice-System gibt es auch zwei Kameraansichten. © ReiseInsiderKopfhörer werden kostenlos zur Verfügung gestellt. © ReiseInsiderDer Sitzabstand ist für Normalgewachsene ausreichend. © ReiseInsiderDer Flughafen Dubai bietet für Umsteiger so einiges. © ReiseInsiderBoeing 777-300ER auf dem Flughafen Mahe. © ReiseInsiderMittagessen bei Emirates. © ReiseInsiderAuf einem der Flüge wurde auch Eis ausgeteilt. © ReiseInsiderEmirates setzt die Boeing 777 nach Wien ein. © ReiseInsider

Auf Aviation-Websites, in Vielfliegerforen und natürlich auch auf ReiseInsider findet man oft Tests und Reviews von Business Class anderen höherpreisigen Produkten. Obwohl das Flugerlebnis in den Premiumklassen unbestritten angenehmer ist als in der "Holzklasse", wählen doch die meisten Reisenden die Economy Class. Den oft aberwitzigen Zuschlag ist dann vielen Passagieren der Mehrkomfort in den vorderen Sitzreihen doch nicht wert.

Aus diesem Grund legen wir auf ReiseInsider auch einen Fokus auf Tests der günstigeren Flugklassen  - wie zuletzt beispielsweise bei SwissAir Baltic oder Wizz Air. Unterschiede gibt es - trotz des allgemeinen Trends zu weniger Service in den letzten Jahrzehnten - allemal.

Eine Airline, die klassischerweise mit hoher Qualität in Zusammenhang gebracht wird, ist Emirates aus Dubai. Gerade für österreichische Fluggäste, die in die Vereinigten Arabischen Emirate und vor allem Richtung Asien, Afrika und Ozeanien fliegen wollen, gehört diese Airline zu den wohl wichtigsten Playern.

Der Golf-Carrier ist bereits seit 2004 in Wien aktiv - vor Corona sogar mit dem Flaggschiff Airbus A380. Derzeit kommt die Airline zweimal pro Tag mit der etwas kleineren Boeing 777-300ER mit rund 350 Sitzplätzen nach Schwechat. Diese Flugzeugtype ist auf den Österreich-Flügen mit drei Klassen ausgestattet: Einer First, einer Business sowie einer Economy Class. Eine Premium Economy Class gibt es bei Emirates zwar auch - derzeit aber nur bei einigen A380-Exemplaren.

ReiseInsider testete Emirates auf insgesamt vier mittellangen Legs (also Einzelflügen) mit Flugzeiten von rund vier bis sechs Stunden - jeweils in der Economy Class. Dabei handelte es sich um einen Nachtflug, zwei Morgenflüge und eine Nachmittagsverbindung - und zwar von Wien über Dubai auf die Seychellen und auf dem gleichen Weg retour.

Buchung
Jede Flugreise startet mit der Buchung: Diese klappt bei Emirates online klaglos - wie man es mittlerweile von den meisten Airlines gewöhnt ist. Die Reservierung von Standardsitzen ist beim günstigsten Tarif (Economy Saver) kostenpflichtig - teurer wird es im vorderen Kabinenteil, in Reihen mit mehr Beinfreiheit sowie bei den wenigen Zweiersitzen im Heck der Kabine (ansonsten ist die Sitzplatzkonfiguration 3-4-3)

Eine gute Investition ist unserer Meinung nach der Zweiersitz - der Komfortzugewinn, wenn man zu zweit fliegt, ist groß. Übrigens gab es einige Zweierbänke beim Check-In eines Legs kostenlos zur Auswahl - da sollte man also durchaus zuschlagen.

Bei den von uns gebuchten Tickets gab es eine sehr großzügige Freigepäckmenge von 2 mal 23 Kilogramm - diese kann aber je nach Strecke und Tarif abweichen. Die Kosten lagen bei knapp 1.000 Euro pro Person für den Hin- und Retourflug (mit Sitzplatzreservierung). Jeweils etwa zwei Tage vor Abflug wurden übrigens Upgrades in die Business Class angeboten - und zwar um gut 700 Euro pro Person und Leg. Abgesehen davon, dass dieses Upgrade für die jeweils zwei Teilstrecken mehr gekostet hätte als das gesamte Ticket, hätte es erstens keinen Loungezutritt und zweitens keine zusätzlichen Meilen im Skywards-Programm von Emirates gebracht.

Am Airport
Nachdem online eingecheckt wurde, war die Gepäckaufgabe auf allen beiden Startflughäfen (also Wien und Mahe auf den Seychellen) rasch und unkompliziert erledigt - chaotische Zustände wie bei manchen Billigairlines gab es hier glücklicherweise nicht. Ebenso verlief das Boarding überall gut organisiert und ohne Besonderheiten.

Auch das Umsteigen am riesigen Flughafen Dubai klappte anstandslos. Im Gegensatz zum Transfer innerhalb des Schengenraums - wo man in der Regel nicht mehr durch die Sicherheitskontrolle gehen muss - werden Handgepäck und Passagier in Dubai noch einmal gescreent. Aber auch dies ist hier sehr gut organisiert und ging bei uns verhältnismäßig schnell.

Dubai ist natürlich als Umsteigeflughafen eine Offenbarung: Hier gibt es ein großes Angebot an Kulinarik, Shops und Lounges - letztere kann man teilweise auch mit Karten wie Priority Pass nutzen. Beachten sollte man allerdings, dass die Dimensionen eben recht groß bemessen sind - teilweise muss man auch zwischen Terminals wechseln. Daher: Genug Zeit einplanen, um pünktlich beim Flugsteig zu sein.

Im Flugzeug
Eines der wichtigsten Kriterien bei Langstreckenflügen ist sicherlich der Sitz: Bei Emirates ist dieser durchaus bequem und der Sitzabstand für normalgroße Menschen ausreichend (wobei wir jetzt nicht von zu viel Platz sprechen). Er ist außerdem mit einem recht großen Monitor, einem Handset sowie Strom- und USB-Anschluss ausgestattet. Durch den großen Monitor ist das Klapptischchen zweigeteilt. Praktisch: Außen befindet sich ein ausklappbarer Halter für Getränke, falls man bei eingeklapptem Tischchen etwas trinken möchte.

Den Monitor benötigt man in erster Linie, um das wirklich beeindruckende Ice-Entertainmentsystem zu nutzen. Die drei Buchstaben stehen für Information, Communications und Entertainment. Darüber, was Ice alles kann, könnte man wohl einen ganzen Artikel schreiben. Filme, Live-TV, Musik, Spiele und noch so viel mehr findet man hier.

Apropos "Communications": Bei Emirates gibt es auch Wifi und Internetzugang. Skywards-Mitglieder (hier muss man seine E-Mail-Adresse und das vor dem Flug schon eingerichtete Password eingeben) müssen für WhatsApp und einige andere Messenger-Dienste aktuell übrigens nichts bezahlen (Bilderversand und Download funktionierte allerdings nicht). Mehr Funktionalität gibt es gegen Aufpreis - bei unseren Flügen betrug dieser rund 17 Euro pro Leg.

Eine große, sehr positive Überraschung brachte das kulinarische Angebot bei Emirates - auch in der Economy Class. Die Mahlzeiten waren nämlich erstens wirklich gut und zweitens auch so groß, dass man das Flugzeug eigentlich nicht hungrig verlassen konnte. Sowohl beim Frühstück als auch beim Mittag- und Abendessen gab es jeweils zwei warme Varianten zur Auswahl. Dazu fanden sich auf dem Tablett noch beispielsweise Salate, Nachspeisen, Brötchen, Croissants, Kekse, Käse, etc. In Zeiten von Sparmaßnahmen beim Catering war dies wirklich eine phantastische Abwechslung!

Kommen wir zu den Soft Skills und zum Human Factor an Bord: Auch hier gab es auf allen vier Flügen nichts zu Lästern. Die Kabinenbesatzung, die ja bei Emirates klassischerweise multinational ist, waren professionell, freundlich, schnell und effizient. Und sie hatten dabei durchaus auch einen gehörigen Schuss "Human Touch", wie sich im Umgang mit großen und vor allem kleinen Passagieren zeigte. So wurde eine Passagierin nach einem kleinen, unabsichtlichen "Rempler" mit einer freundlichen Entschuldigung und Schokolade entschädigt.

Fazit
Um zusammenzufassen: Emirates ist aus Passagiersicht auch in der Economy Class eine tolle Airline, die einfach an vielen Stellen sehr viel richtig macht. Dabei ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis exzellent - das Bordprodukt und die menschlichen "Soft Skills" ohnehin.

Die Tickets für diesen Produkttest wurde nicht zur Verfügung gestellt. ReiseInsider oder die Cubo Media GmbH haben keine finanzielle Zuwendung oder sonstiges Sponsoring für diesen Artikel erhalten. Bitte beachten Sie, dass die Informationen dieses Artikels nach bestem Wissen eingearbeitet wurden - wir können allerdings keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität übernehmen.

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