Kreuzfahrtschiffe gelten landläuifg nicht unbedingt als umweltfreundlich. Allerdings arbeitet die Branche daran, ihren ökologischen Fußabdruck merklich zu verbessern obwohl Schiffahrt insgesamt (die für mehr als 90 Prozent des Warentransports zuständig ist) zwar "nur" für weniger als drei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich ist. Die Kreuzfahrtschiffe wiederum machen nur einen sehr kleinen Teil der gesamten Meeresflotte aus.
Neben dem Verzicht auf Schweröl oder dem Einbau von Filternlagen geht der Trend bei einigen Reedereien in Richtung LNG - also der Verwendung von Liquefied Natural Gas als Antriebsmittel. Auch bei MSC setzt man bei der neuesten Schiffs-Generation auf Flüssiggas.
Vorerst Hybridantrieb
Die neue "MSC World Europa" wird das erste Kreuzfahrtschiff sein, das mit einer von MSC Cruises, der Werft Chantiers de l'Atlantique und Bloom Energy entwickelten LNG-betriebenen Festoxid-Brennstoffzellen-Technologie (SOFC) ausgestattet ist. An Bord befinden sich fünf Zweistoffmotoren, die in der Regel mit Flüssigerdgas und gelegentlich mit schwefelarmem Marinediesel betrieben werden sollen.
Darüber hinaus ist ein SOFC-Demonstrator verbaut, der zusätzliche Energie erzeugt und im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren Effizienzgewinne und eine erhebliche Reduzierung der CO2-Emissionen ermöglichen soll. Erfahrungswerte des Schiffsbetriebs sollen dann die Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie für moderne Kreuzfahrtschiffe beschleunigen und das Potenzial bieten, in Zukunft Hybridantriebslösungen zu ermöglichen.
Zukunftsmusik Wasserstoff, Bio-LNG und Brennstoffzellen
Im Vergleich zu Standard-Schiffskraftstoffen sollen durch LNG Luftschadstoffemissionen wie Schwefeloxide, Stickoxide und Feinstaub nahezu eliminiert und eine CO2-Reduzierung von bis zu 25 Prozent gegenüber herkömmlichen Antrieben erreicht werden. LNG soll auch die Entwicklung von weiteren Lösungen wie grünem Wasserstoff, Bio-LNG und Brennstoffzellen ermöglichen.
MSC Cruises hat drei Schiffe der "World Class" mit LNG-Antrieb in Auftrag gegeben, die zwischen 2022 und 2025 ausgeliefert werden und eine Gesamtinvestition von über drei Milliarden Euro darstellen. Auf die "MSC World Europa" wird die "MSC Euribia" folgen, die derzeit ebenfalls in Saint Nazaire gebaut wird und 2023 in Dienst gestellt werden soll. Der Bau des dritten Schiffes soll Anfang 2023 starten.
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