Viele Jahre musst die AUA auf diesen Tag warten, nachdem die Ablöse der in die Jahre gekommenen Langstreckenflotte von der Muttergesellschaft Lufthansa gefühlte Ewigkeiten auf die lange Bank geschoben wurde. Nunmehr war es aber so weit: Austrian Airlines übernahm vor kurzem die ersten beiden von elf Boeing 787 "Dreamliner"-Maschinen und führte Freitag letzter Woche ihren ersten Langstreckenflug mit dem Muster durch.
Der (noch weiß lackierte) Großraumjet mit der Registrierung OE-LPL hob als Flug OS87 um 17:13 Uhr von Wien ab und landete überpünktlich um 19:38 Uhr am JFK-Airport von New York. Das vier Jahre alte Flugzeug (das von der vietnamesischen Bamboo Airways übernommen wurde) wird in den nächsten Tagen noch öfter auf der Strecke Wien-New York unterwegs sein.
Für die Passagiere ändert sich im Vergleich zu den älteren Boeing 767 und 777 auch einiges: So gibt es andere und modernere Sitze in der Business Class, die schräg gestellt sind und von jedem Platz aus direkten Gangzutritt ermöglichen. Alle Passagiere dürfen sich über größere Fenster, geräumigere Gepäckfächer und WiFi an Bord, das es bislang auf den Langstreckenmaschinen nicht gab, freuen. Letzteres kann in allen Flugklassen als "FlyNet Messaging" kostenlos genutzt werden. Zusätzlich können die Passagiere zwischen zwei kostenpflichtigen WiFi-Paketen wählen - dem "FlyNet Premium 2-Stunden-Paket" um 15 Euro oder dem "FlyNet Premium Full Flight Paket" um 25 Euro.
An Bord finden insgesamt bis zu 294 Passagiere Platz - davon 26 in der Business Class (mit 1-2-1-Bestuhlung), 21 in der Premium Economy Class (2-3-2) und 247 in der Economy Class (3-3-3). Damit ist sie deutlich größer als die Boeing 767 (211 Fluggäste) und kleiner als die Boeing 777 (330 Passagiere). Eine gute Nachricht gibt es für die Reisenden der Economy Class: In dieser Klasse beträgt der Mindest-Sitzabstand nunmehr laut Austrian Airlines 31 Zoll (78,7 cm) - bei den beiden älteren Mustern betrug er mindestens 30 Zoll (76,2 cm).
Die Boeing 787 soll laut AUA auch eine bessere Umweltbilanz bieten: Mit rund 2,5 Liter Treibstoff pro Passagier auf 100 Kilometer Flugstrecke sei der Treibstoffverbrauch verglichen mit einer Boeing 767 um bis zu 20 Prozent geringer und ermögliche somit einen reduzierten CO2-Impact, heißt es von Seiten der Fluglinie.
Die zweite Boeing 787, die bei der AUA den Dienst aufnehmen soll, wurde von der Airline bereits übernommen und wird derzeit in Spanien auf ihren Einsatz bei der österreichischen Fluglinie vorbereitet. Sie soll bereits die volle Austrian-Airlines-Bemalung erhalten und in wenigen Wochen ihren Erstflug nach Chicago unternehmen.
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