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ReiseInsider-Tipps: Kurzreise Sofia

Erstellt von Martin Dichler.  Veröffentlicht am 27.02.2024

Die bulgarische Hauptstadt hat viel zu bieten.

Die berühmte Alexander Newski Kathedrale. © Martin DichlerDie orthodoxe Kathedrale Sweta Nedelja. © Martin DichlerIn Sofia finden sich auch einige russische Monumentalbauten. © Martin DichlerDie U-Bahn-Station Serdika mit Ausgrabungen. © Martin DichlerDer Vitosha Boulevard ist eine der wichtigsten Straßen Sofias. © Martin Dichler

Sie kennen Paris, London oder Berlin und sind auf der Suche nach einer nahen, interessanten und vielleicht auch kostengünstigen Wochenenddestination? Dann sind Sie in Sofia genau richtig, wie auch die Reiseexperten von Tripadvisor herausfanden. In einer aktuellen Studie wurden Daten und Bewertungen der Plattform für jede europäische Hauptstadt analysiert und dabei insbesondere die Qualität des Nachtlebens in jeder Stadt und die Kosten für die Unterkunft berücksichtigt. Sofia belegte in Tripadvisor-Rangliste der besten europäischen Wochenendreiseziele im Jahr 2024 den beachtlichen dritten Platz!

Zwar kann Sofia nicht ganz mit der Nr. 1 London und ihren unzähligen hoch bewerteten Bars, Clubs und Pubs mithalten - doch sind die Kosten für einen Aufenthalt in der bulgarischen Hauptstadt auch bedeutend günstiger: Ein Vier-Sterne-Hotel belastet das Urlaubsbudget laut der Tripadvisor-Auswertung nur mit durchschnittlich 41,90 Euro pro Person und Nacht. Rund zwei Drittel aller Sofia-Touristen reisen mit dem Flugzeug an. Ab 31. März 2024 kommt es nach dem Beitritt Bulgariens zum Schengen-Raum bei der Einreise zu Erleichterungen, was die Attraktivität der Destination wohl weiter erhöhen wird.

Doch in Sofia kann man nicht nur Party machen: Dort, wo sich heute die größte Stadt des Landes mit rund 1,25 Millionen Einwohnern befindet, gab es bereits vor mehr als 5.000 Jahren eine Siedlung, die sich über lange Zeit zu einem bedeutenden kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum der Region weiterentwickelt hat.

Österreichische Investoren erkannten das Potential der bulgarischen Hauptstadt bereits früh - inzwischen ist die Alpenrepublik laut WKO in Bulgarien der zweitgrößte Auslandsinvestor und treibende Stütze der bulgarischen Wirtschaft. Rund 30.000 Mitarbeiter sind heute in Bulgarien bei österreichischen Unternehmen beschäftigt, die Direktinvestitionen in Bulgarien wuchsen zuletzt kontinuierlich auf 5,6 Milliarden Euro.

Sofia als Tourist zu erkunden fällt leicht: Einmal mit dem Flugzeug am internationalen Airport gelandet, fährt die Metro M4 in rund 40 Minuten direkt ins Zentrum. Sofia war - wie erwähnt - bereits im frühesten Altertum besiedelt und wer heute durch das historische Stadtzentrum läuft, stößt unweigerlich auf Bauwerke des früheren Serdika, wie Sofia von den Römern genannt wurde. Wer die Metro an der gleichnamigen Station verlässt, durchquert Ausgrabungen des archäologischen Museums, die große Teile einer früheren Stadtmauer samt Siedlung zeigen.

Der Platz rund um die belebte U-Bahn-Station bietet gleich eine Vielzahl an weiteren Sehenswürdigkeiten. Blickt man Richtung Westen zieht die rund 20 Meter hohe Bronzestatue der Heiligen Sofia - sie soll die Größe und Schönheit von Sofia verkörpern und gilt als die Beschützerin der Stadt und des Landes - die Blicke auf sich. Bis in die 1990er Jahre stand an dieser Stelle übrigens eine Lenin-Statute bevor nicht nur der kommunistische Revolutionär entfernt wurde, sondern der damalige Leninplatz zum Unabhängigkeitsplatz umbenannt wurde.

Wer sich fragt, was aus den Relikten der sowjetischen Zeit geworden ist, dem kann im Museum für Kunst aus der sozialistischen Zeit geholfen werden. Das Museum präsentiert Werke aus der Zeit der sozialistischen Herrschaft in Bulgarien (1944-1989). In einem 7.500 Quadratmeter großen Park sind über 70 Objekte, darunter der große fünfzackige rote Stern, der einst das ehemalige Parteihaus im Zentrum von Sofia gekrönt hat, als auch die abmontierte Leninstatue ausgestellt.

Blickt man vom Platz der Unabhängigkeit in Richtung Osten, stechen einige Monumentalbauten - wie das Gebäude der Nationalversammlung oder der Präsidentenpalast - ins Auge. Ein Tipp: Wer etwas Zeit hat, sollte sich die stündliche Wachablöse vor letzterem nicht entgehen lassen. Nur wenige Schritte davon entfernt befinden sich übrigens zwei weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt, zum einen die Markthalle, in der die Bauern der Region ihre frischen Produkte anbieten. Zum anderen die Banja-Baschi-Moschee.

Dreht man sich in Richtung Süden, erblickt man die orthodoxe Kathedrale Sweta Nedelja mit der dahinter liegenden Fußgängerzone Vitosha Boulevard mit zahlreichen Straßencafés und Restaurants. Große Restaurantketten sucht man in Sofias Hauptstadt übrigens vergebens, es scheint fast so als hätten die multinationalen Großunternehmen das Potential der Stadt noch nicht erkannt. Bulgarische Restaurants bieten oftmals eine ausgezeichnete lokale als auch internationale Küche an und mit Englisch kommt man in Sofia aufgrund der vielen jungen Menschen eigentlich überall durch.   

Übrigens steht Vitosha für die gleichnamige Bergkette, die die bulgarische Hauptstadt umrahmt und in der Ferne von fast allen Plätzen der Stadt zu sehen ist. Das Vitosha-Gebirge ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Einwohner der Stadt. Neben zahlreichen Wandermöglichkeiten im Sommer, besteht im Winter auch die Möglichkeit dem Skisport auf den Pisten des 1.800 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Skizentrums Aleko zu frönen.

Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist die Alexander-Nevski-Kathedrale. Im Jahr 1912 nach den Plänen des russischen Architekten Alexander Pomeranzev errichtet, erstrahlt die orthodoxe Kirche mit ihren bis zu 53 Meter vergoldeten Kuppeln hell über die Stadt. Einen Besuch sollte man auf jeden Fall einblanen.

Was besonders auffällt: In den letzten Jahren hat Sofia viel Geld in die Hand genommen, um Gebäude und Monumente zu sanieren, was die touristische Attraktivität der Stadt zweifelsfrei noch einmal erhöht hat. Leider zählt die Hauptstadt Bulgariens bis heute noch zu den touristisch verschlafensten Ecken Europas. Aber gerade deswegen und durch den Umstand, dass man Bulgarien noch relatic kostengünstig bereisen kann, macht Sofia umso attraktiver als Reiseziel.

Anreise/Transport

Sowohl Austrian Airlines (www.austrian.com), als auch die Billigfluglinie Ryanair (www.ryanair.com) verbinden mehrmals täglich Wien mit Sofia. Ab 31. März 2024 nimmt die nationale Fluglinie Bulgaria Air (www.air.bg/en/) wieder ihre Wien-Verbindung mit vier wöchentlichen Flügen auf.

Wer in Sofia unterwegs ist, sollte das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel (https://www.sofiatraffic.bg/en/transport/schedules) nutzen. Diese sind schnell effizient und vor allem sehr günstig (Einzelticket 1,10 Euro)

Die Webseite www.visitsofia.bg/en bietet Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Konzerten und Veranstaltungen. Ein Museum der besonderen Art ist zweifelsfrei das Museum of Socialist Art: nationalgallery.bg/visiting/museum-of-socialist-period/

Unterkunft

Selbst 5-Sterne Luxus ist in Sofia am Wochenende bezahlbar. Das Hyatt Regency Sofia (www.hyatt.com/de-DE/hotel/bulgaria/hyatt-regency-sofia/sofrs) nur unweit der Alexander Nevski Kathedrale war bei unserer Reise vier Wochen vorab über www.booking.com noch um günstige 136 Euro im Doppelzimmer zu buchen.

 

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