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Falkensteiner baut Trinkgeldpauschale aus

Veröffentlicht am 27.12.2022

Alle Hotels schlagen künftig 10 Euro pro Nacht und Zimmer vor.

Durch die Pauschale können mehr Mitarbeiter am Trinkgeldkuchen mitnaschen. © Falkensteiner Hotels & Residences

Einen für mitteleuropäische Verhältnisse (noch) unüblichen Weg in Bezug auf Trinkgelder geht die Falkensteiner Gruppe: Nach einem Pilotprojekt heuer soll den Gästen künftig in allen Hotels eine Pauschale von 10 Euro pro Zimmer pro Nacht verbucht werden, die dann nach einem Schlüssel unter dem Hotelpersonal aufgeteilt wird.

"Das Wichtige dabei ist, dass das auf freiwilliger Basis passiert. Das heißt die Gäste werden bereits vor Anreise und dann erneut beim Check-in über dieses Modell ausführlich informiert und können es ablehnen. Auch beim Check-out wird noch einmal nachgefragt, ob das Trinkgeld gezahlt werden möchte oder nicht. Darüber hinaus können die Gäste die Höhe des Betrags nach eigenen Wünschen jederzeit ändern", heißt es in einem Statement der Gruppe mit ihren rund 30 Hotels.

Trinkgeld-Komitee
Das Feedback zum Pilotversuch scheint jedenfalls gut gewesen zu sein: "Über 80 Prozent unserer Gäste begrüßen die Möglichkeit des unkomplizierten Trinkgeldgebens und geben oft auch mehr als die 10 Euro pro Zimmer und Nacht", erklärte dazu Otmar Michaeler, CEO der Falkensteiner Michaeler Tourism Group (FMTG).

Positiv wird dieses Modell sicherlich für diejenigen sein, die sonst hinsichtlich Trinkgeld meist leer ausgehen - beispielsweise Küchen- oder Rezeptionsmitarbeiter. Ein "Trinkgeld-Komitee" entscheidet - ohne Einbindung des Managements - gemeinsam, nach welchem Schlüssel aufgeteilt wird. Gäste können allerdings ihren "Favoriten" weiterhin individuell Trinkgeld zukommen lassen.

Double-Tipping
Kritisch betrachtet könnte dieser Punkt allerdings den einen oder anderen Gast irritieren: Wer beispielsweise die empfohlene oder eine höhere Pauschale bezahlt hat, wird vielleicht der Kellnerin oder dem Kellner nicht noch zusätzlich Trinkgeld da lassen wollen - sich aber dazu vielleicht verpflichtet fühlen.

Dieses "Double Tipping" führt gerade im angloamerikanischen Raum immer wieder zu Diskussionen, da ja hier oft recht kreative Service-Pauschalen in Restaurants oder Kreuzfahrtschiffen automatisch eingehoben werden. Eine aus Gästesicht bessere Lösung wäre vielleicht, die vorgesschlagene Pauschale etwas höher anzusetzen und dafür die Trinkgeldannahme durch Mitarbeitende zu untersagen.

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