Die Zollbeamten am Flughafen Wien führten im Jahr 2022 insgesamt 45.000 Kontrollen im Reiseverkehr durch und verzeichneten dabei mehr als 4.000 Aufgriffe. Wie bereits in den Vorjahren waren Zigaretten, Lebensmittel und Schmuck die Spitzenreiter bei den beschlagnahmten Schmuggelwaren.
Nach den Jahren der Coronapandemie hat der Flughafen Wien im Jahr 2022 wieder weitgehend den Normalbetrieb aufgenommen. Obwohl die Anzahl der Ein- und Ausreisenden im Vergleich zum Vorkrisenniveau noch etwas geringer war, hat sich das Passagieraufkommen gegenüber 2021 mit rund 23,6 Millionen Reisenden wieder mehr als verdoppelt. Dies spiegelt sich auch in der Anzahl der Aufgriffe wider: Im Jahr 2021 wurden bei rund 38.000 Kontrollen "nur" etwa 3.000 Aufgriffe verzeichnet.
Bei den Kontrollen im Reiseverkehr wurden im Jahr 2022 besonders häufig Lebensmittel tierischen Ursprungs oder Pflanzen beschlagnahmt, die nicht den geltenden tierseuchenrechtlichen oder pflanzenschutzrechtlichen Bestimmungen entsprachen. Das Gesamtgewicht dieser Lebensmittel betrug mehr als 14 Tonnen. Darüber hinaus wurden knapp 500.000 Zigaretten beschlagnahmt. Im Jahr zuvor, das noch stark von der Corona-Pandemie geprägt war, waren es sogar mehr als 815.000 Zigaretten. Dieser Rückgang wird auf geänderte Schmuggelrouten zurückgeführt.
Einen spektakulären Fund machten die Zöllnerinnen und Zöllner im Jahr 2022, als sie Schmuck und Luxusuhren im Gesamtwert von rund drei Millionen Euro im Gepäck von Passagieren entdeckten. Besonders bemerkenswert war auch der Fund eines Koffers einer Reisenden, der 18 Kilogramm Goldschmuck im Wert von knapp 700.000 Euro enthielt. Auch die illegale Einfuhr von Medikamenten spielte am Flughafen Wien eine Rolle. In einem Fall wurde ein Reisender angehalten, der mehr als 10.000 Stück dopingähnliche Präparate nach Österreich einführen wollte.
Andere Medikamentenaufgriffe am Flughafen stehen wiederum in Verbindung mit dem Artenschutz, da sie Bestandteile artengeschützter Tiere oder Pflanzen, wie Schlangen, Seepferdchen, Orchideen, Saiga-Antilopen oder Tiger enthalten. Auch mehr als ein Kilogramm Kaviar, 16 Stück Steinkorallen, 29 Stachelschweinstacheln, fünf Flaschen Schlangenwein oder zwei "Jagdtrophäen" in Form von Riesenwildschaf-Hörnern - einer unter Schutz stehenden Spezies - wurden durch Kontrollen am Flughafen entdeckt.
Aber auch beim Frachtverkehr waren die Zöllnerinnen und Zöllner im Vorjahr erfolgreich: So konnten in Cargosendungen unter anderem rund drei Tonnen Arzneiwaren aufgegriffen werden - der Großteil davon: 45.000 Packungen Potenzmittel, die eigentlich auf Zwischenstation in Wien und für den Versand nach Griechenland bestimmt waren. In einer anderen großen Sendung fanden die Beamten statt wie angegeben "Matscha-Teeblätter" 345 Kilogramm Khat.
Insgesamt wurden 2022 rund 430 Kilogramm Suchtgift in Frachtsendungen aus dem Verkehr gezogen. In insgesamt 134 Fällen führten die Kontrollen der Teams der Dienststelle Ost - entweder in den insgesamt 326 mobilen Einsätzen oder im Rahmen der Flughafenkontrollen - zu Aufgriffen von Suchtgift. 2022 waren das etwas mehr als 37,5 kg unterschiedlicher Drogen sowie 659 Stück Suchtgift in Tablettenform. Spitzenreiter der geschmuggelten illegalen Substanzen: Cannabis in unterschiedlichen Aggregatsformen.
Auch in Sachen Produktpiraterie und fehlenden Produktsicherheitsstandards der eingeführten Waren war der Zoll aktiv: So konnten im vergangenen Jahr in Frachtsendungen 545 E-Scooter, 500 Stofftiere, 40.500 Zahnschienen, 450 kg Desinfektionsmittel, 100 kg COVID-Antigen-Tests oder mehr als 6.000 Elektrogeräte mit fehlender oder fehlerhafter CE-Kennzeichnung aufgegriffen und sichergestellt werden.
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