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Tromsø im Winter: Mehr als nur Nordlichter

Veröffentlicht am 31.07.2022

Austrian Airlines nimmt im kommenden Winter Flüge von Wien ins norwegische Tromsø auf - ReiseInsider hat sich die Destination angesehen.

Die Fjorde werden oft durch Brücken und Tunnels verbunden. © ReiseInsiderTromsø liegt zum Großteil auf der Insel Tromsoya (unten im Bild). © ReiseInsiderViele Reisende kommen wegen der Nordlichter. © ReiseInsiderZimmer im "The Edge", einem der bekanntesten Hotels in Tromsø. © ReiseInsiderDie Eismeerkathedrale wurde 1965 auf der Festlandseite der Stadt erbaut. © ReiseInsiderNordic Cuisine wird auch in Tromsø großgeschrieben - wie hier in der "Mathallen". © ReiseInsiderDer Flughafen ist nur wenige Kilometer vom Zentrum entfernt. © ReiseInsiderDas Expeditionsschiff "Vestland Explorer" im Hafen von Tromsø. © ReiseInsiderAuch die Hurtigruten machen oft Stopp in Tromsø. © ReiseInsiderAuch mit Rentieren kann man in der Gegend auf Tuchfühlung gehen. ©

Es mutet ein wenig wie eine andere Welt an: Viel Eis und Schnee und eine Landschaft aus Fjorden, die einen eigentlich nur verzaubern kann. Die Rede ist vom Norden Norwegens - eine Gegend, die deutlich über dem Polarkreis liegt. Rentiere, vielleicht Trolle und manchmal auch Nordlichter findet man hier - und gerade wegen letzteren kommen auch im strengen Winter gar nicht einmal so wenige Touristen in die Gegend.

Das wirtschaftliche, politische und auch touristische Zentrum dieser Region ist unbestritten Tromsø, die bei weitem größte Stadt des nördlichen Teils Norwegens. Wobei - richtig "groß" ist die Universitätsstadt mit ihren rund 70.000 Einwohnern natürlich auch nicht. Warum die Region und deren "Arctic Capital" bei Reisenden so eine hohe Beliebtheit hat, ist kein großes Geheimnis: Einmal ganz abgesehen von den Nordlichtern gibt es hier nämlich eine ganze Menge zu tun und zu erleben. ReiseInsider hat sich vor Ort umgesehen.

Ankommen und übernachten
Zuerst muss natürlich die Frage geklärt werden, wie man eigentlich dorthin kommt. Dank der neuen Direktflüge ab Österreich ist das nun recht einfach - aber schon bisher war es aufgrund guter Umsteigverbindungen nicht allzu kompliziert. Der Flughafen in Tromsø ist recht übersichtlich - nach der Ankunft findet man auch gleich den Bus ins Stadtzentrum. Alternativ kann man ein Taxi nehmen - die Kosten liegen im Schnitt bei knapp 300 Kronen. Apropos Kronen: Die Umrechnung von der norwegischen Währung auf den Euro ist simpel - zehn Kronen entsprechen (mit Stand Juli 2022) rund einem Euro. Bargeld benötigt man eigentlich keines mehr - man kann so gut wie überall mit gängigen Karten bezahlen.

Zum Übernachten gibt es in Tromsø (das man übrigens wie "Trummsö" ausspricht) viele Möglichkeiten - sowohl für größere als auch für kleinere Budgets (wobei dies angesichts des hohen Preisniveaus in Norwegen auch etwas relativ zu sehen ist). Von einfachen Pensionen über Apartments bis hin zu Vier-Sterne-Hotels findet man hier ein breites Spektrum. Eine gute Wahl stellen das "Radisson Blu" sowie das "Clarion The Edge" dar. Beide befinden sich sehr zentral in der Nähe des Hafens und bieten guten Komfort (sowie exzellente Frühstücksbuffets).

Nordlichter
Die meisten Reisenden im Winter möchten natürlich eines sehen: Nordlichter. Diese magischen Lichtskulpturen, die sich in einer Höhe von rund 100 Kilometern aufgrund des Zusammentreffens von Sonnenwinden mit dem Erd-Magnetfeld bilden, ziehen seit Ewigkeiten die Menschen in ihren Bann. Man kann sie prinzipiell fast während des gesamten Winterhalbjahres sehen - vor Mitte Oktober und nach Mitte März werden allerdings die Nächte wieder zu kurz, um das Naturschauspiel zu genießen.

Aber auch in den "dunklen" Monaten gibt es keine Garantie für Nordlichter. Dabei spielen zwei Faktoren mit: Einerseits das Wetter und zum anderen die Aktivität der Sonnenwinde. Selbst die hellsten Nordlichter kann man beispielsweise bei dichtem Schneefall nicht sehen. Und der Himmel kann noch so klar sein - bei Sonnenwindflaute wird man hier auch nicht viel erkennen. Man sollte daher auf jeden Fall einige Tage Zeit einplanen, um hier ein wenig flexibel sein zu können - und die Nordlichter-Tour dann einplanen, wenn die Umstände am günstigsten sind. Und gleich noch ein ReiseInsider-Tipp: Wirklich warme Kleidung mitnehmen - und zwar am besten nach dem Zwiebelschalenprinzip.

Viele Anbieter
Es gibt mehrere Apps und Webseiten, auf denen man die Prognose der Sonnenwindaktivität sehen kann - eine sehr gute Seite bietet die Aurora Forecast des Geophysical Institutes of Alaska (), detaillierte Informationen zum lokalen Wetter gibt es bei Yr. Die Tour(en) selbst sollte man sicherheitshalber ein paar Tage im Voraus buchen. Auch wenn es sehr viele Anbieter gibt, so können die Kapazitäten manchmal knapp werden.

Die Kosten liegen bei den meisten Touren zwischen rund 1.000 und 2.000 Kronen - der Preis richtet sich nach der Gruppengröße, Art und Umfang der Fahrt. Meistens dauern sie zwischen fünf und acht Stunden. Neben den normalen "Northern Light Chases" gibt es auch noch Spezial-Touren - beispielsweise mit ausgebildeten Fotografen oder als individuelle Privatfahrt. Die Anbieter findet man auf www.visitromso.no sehr übersichtlich aufgelistet - bei den meisten kann man bereits über diese Website online buchen. Im ReiseInsider-Test bewährt hat sich jedenfalls NLT Guide Company - die Tour umfasst nämlich auch professionelle Fotos, die man sich nach der Tour herunterladen kann.

Von Rentieren und Walen
Nordlichter sind aber bei weitem nicht alles, was man in der Region entdecken kann - es gibt gerade für Naturfreunde eine echte Fülle an Erlebnissen: Von Walsafaris über Schlittenfahrten mit Huskies,  Schiffsausflügen in die Fjorde bis hin zu ausgedehnten Wanderungen gibt es unglaublich viel zu erleben. Einen Überblick bietet die bereits genannte Website von Visit Tromsø.

Als kurzer, rund vierstündiger Trip kann die ReiseInsider-Redaktion jedenfalls auch eine Tour in die Welt der Sami (früher Lappen genannt) empfehlen. Hier lernt man einiges über die Traditionen der indigenen Einwohnerinnen und Einwohner Norwegens (die übrigens auch verteilt über Russland, Schweden und Finnland leben). Und man kann auch auf Tuchfühlung mit Rentieren gehen, diese auch füttern oder mit ihnen eine Schlittenfahrt unternehmen. Außerdem kann man die Tieren im Anschluss in Form eines Eintopfes essen - wobei es hier auch eine fleischlose Version gibt...

Nordic Cuisine
Tromsø selbst hat aber auch einige Sehenswürdigkeiten anzubieten - beispielsweise die Kathedrale aus Holz oder die weltberühmte Eismeerkathedrale (die eigentlich gar keine "echte" Kathedrale ist). Es gibt außerdem einige kleine Museen - wie beispielsweise das Polarmuseum.

Aber auch kulinarisch gibt es einige Möglichkeiten, in Tromsø glücklich zu werden - "Nordic Cuisine" lässt grüßen. Erwähnensert sind hier die beiden Restaurants "Smak" (hier muss man Wochen vorher vorbestellen) und "Mathallen". Letzteres erfreut mit legerem Industriecharme - und auch hier muss man unbedingt reservieren.

Fazit
Tromsø ist also eine spannende Destination, die nicht nur aufgrund der Nordlichter zu begeistern vermag. Da es mit der neuen Direktverbindung mit Austrian Airlines nun eine ganz einfache Möglichkeit gibt, von Wien in rund dreieinhalb Stunden ins "Arctic Capital" zu kommen, werden wohl  viele Gäste aus Österreich die Gelegenheit nutzen, in den (sehr) hohen Norden zu kommen!

So sieht der voraussichtliche Flugplan von Wien nach Tromsø aus (Flugtag jeweils Samstag, ab 17. Dezember 2022, Änderungen vorbehalten):

  • Wien-Tromsø: OS329 - 10:00-13:35
  • Tromsø-Wien: OS330 - 14:20-18:00

Wer nicht gleich eine ganze Woche in Tromsø verbringen möchte, kann einen der Flüge auch über eine der vielen Umsteigeverbindungen durchführen.

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