Tromsø im Norden Norwegens hat eine Reihe von Beinamen: "Arctic Capital" oder "Paris des Nordens" sind zwei der Bezeichnunge, die man sich für das wirtschaftliche und gesellschaftliche Zentrum der Region ausgedacht hat. Wie auch immer man Tromsø (sprich: "Trumsö" mit betontem r) auch benennen möchte - eines ist sicher: Die Stadt erfreut sich unter Reisenden, die es nach nördlich des Polarkreises zieht, großer Beliebtheit.
Kein Wunder also, dass sich im Laufe der Zeit auch eine respektable Landschaft aus Hotels verschiedener Kategorien entwickelt hat. Im guten Vier-Sterne-Segment ist allerdings nach oben hin Schluss - Häuser, die Ultra-Luxus bieten, findet man in der Gegend eigentlich nicht. Auf diesen legt der typische Tromsø-Besucher in der Regel aber ohnehin keinen allzu großen Wert - dieser will eher die Natur erleben: Von Rentieren über Wale, von Nordlichtern bis zu einer faszinierenden Berg- und Fjordlandschaft spannt sich hier der Bogen.
Neben eher einfachen (und damit etwas preisgünstigeren) Häusern wie dem nagelneuen Moxy gibt es eine Reihe von komfortableren Hotels wie beispielsweise das Radisson Blu am Hafen. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich auch das sehr markante Clarion The Edge, welches das ReiseInsider-Team im Rahmen von zwei Aufenthalten testen konnte. Wie wir das Hotel bewerten, lesen Sie in dieser Review.
Die Location des 2014 eröffneten, 12-stöckigen Hotels könnte nicht besser sein: Direkt am Hafen, nahe der Domkirke und der Hauptstraße Storgata mit ihren zahlreichen kleinen Geschäften und den vielen Restaurants rundherum liegt The Edge an einer sehr zentralen Top-Adresse. Zusätzlich befindet sich die Abfahrtstelle des Flughafenbusses sowie vieler Nordlichttouren in der Nähe - die Silent-Whale-Watching-Boote von Brim Explorer fahren direkt vor dem Hotel weg.
Der Name "The Edge" ist hinsichtlich Architektur und Design Programm: Kantig steht es da und erinnert an die eisige, schroffe Landschaft rundherum. Die offene und luftige Eingangshalle erwartet Reisende ebenfalls "arktisch" mit dunkelgrauem Boden und silberfarbenen Deckenelementen. Dazwischen versprühen aber skandinavisch inspirierte Holzmöbel doch eine gehörige Portion Gemütlichkeit.
Neben der Rezeption befinden sich hier auch ein Loungebereich zum Arbeiten oder Entspannen, eine Bar sowie - in der oberen Ebene der Eingangshalle - The Social, das morgens als Frühstückslocation und über den Rest des Tages als Bistro dient. Wer weiter hinauf will und - das entsprechende Wetter vorausgesetzt - Ausblicke genießen möchte, kann mit dem Aufzug in den 12. Stock fahren: Dort erwartet Gäste die Skybar des Hotels, wo man sich den einen oder anderen Cocktail mixen lassen kann.
Hungrig und durstig muss man also im The Edge nicht bleiben. Aber wie sieht es mit den Zimmern aus? Von diesen gibt es insgesamt 290 in insgesamt neun Kategorien - wir testeten den Superior Double Room. Dieser war nicht besonders groß - bot aber doch alles, was man für einen kurzen Aufenthalt braucht. Verzichten muss man hingegen auf Stauraum - der einzige (schmale) Kasten war in unserem getesteten Zimmer weitgehend von einem Bügelbrett und Bügeleisen ausgefüllt. Das Gewand bleibt hier also großteils notgedrungen im Koffer.
Sonst gibt es allerdings nichts zu jammern - viele der Zimmer bieten beispielsweise tolle Ausblicke in Richtung Stadt und/oder Hafen. Auch die Ausstattung ist mit bequemen Betten, einem ausreichend großen Bad (allerdings mit Milchglastür, was vielleicht nicht jedermanns Sache ist) und einem kleinen Schreibtisch angemessen. Auch keine Selbstverständlichkeit: Es gibt im Zimmer eine ausreichende Anzahl an Steckdosen und das (kostenlose) Wifi ist recht schnell unterwegs. Eine Minibar und ein Wasserkocher mit Tee- und Instant-Kaffee runden die Ausstattung ab.
Seitens der Kulinarik testeten wir nur das Frühstücksbuffet. Dieses verdient allerdings auf jeden Fall eine positive Extra-Erwähnung: Extrem reichhaltig und vielfältig konnte das Küchenteam bei beiden Aufenthalten überzeugen. Abgesehen von Wurst, Käse, Obst oder Cerealien durfte man sich über Lachsvariationen und auch eine große Abteilung mit warmen Speisen freuen. Ein kleines Manko war die Kaffeestation: Hier gab es nur eine Maschine für Spezialitäten wie Cappuccino oder Espresso - die Wartezeiten hielten sich trotzdem in Grenzen.
Um zusammenzufassen: Das Clarion The Edge ist ein recht großes, dabei architektonisch interessantes und wohl auch eines der besten Hotels in Tromsø - on top kommt noch superfreundliches Personal. Damit zählt es zwar nicht zu den allergünstigsten Häusern der Stadt. Es bietet allerdings (vor allem in Anbetracht des eher hohen Preisniveaus in Norwegen) ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. ReiseInsider kann The Edge als Übernachtungsort daher definitiv empfehlen!
ReiseInsider-Tipps:
- Wer sich kleine Snacks oder Getränke kaufen möchte, findet rund zwei Gehminuten entfernt einen 7-Eleven-Laden, der 24 Stunden am Tag offen hat. Wenn man das Hotel rechter Hand verlässt, biegt man bei der nächsten Möglichkeit wieder rechts ab und geht ein paar Schritte bis zur nächsten Kreuzung weiter, wo der Shop in einem Eckhaus - wiederum rechts - leicht zu finden ist.
- Kulinarisch gibt es eine Reihe guter Restaurants in der Umgebung. So beispielsweise in der Nähe des 7-Eleven das Biffhuset, wo man beispielsweise Rentiersteak genießen kann. Wer Fisch gerne hat, ist in der Fiskekompaniet gut aufgehoben (Gehzeit rund 5 Minuten). Das Preisniveau in beiden Restaurants ist eher hoch, günstiger aber auch gut ist die Pastafabrikken neben dem genannten Fischrestaurant.
- Was man im Winter so in Tromsø unternehmen kann, darüber informiert unser Artikel "Tromsø im Winter - mehr als nur Nordlichter".
Das Zimmer für diesen Produkttest wurde nicht zur Verfügung gestellt. ReiseInsider oder die Cubo Media GmbH haben keine finanzielle Zuwendung oder sonstiges Sponsoring für diesen Artikel erhalten. Bitte beachten Sie, dass die Informationen dieses Artikels nach bestem Wissen eingearbeitet wurden - wir können allerdings keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität übernehmen.
Kommentare und Antworten
Sei der erste der kommentiert