Das Terminal 2 (Queens Terminal) in London Heathrow wurde 2014 eröffnet und wird in erster Linie von Airlines der Star Alliance genutzt. Einer der Hauptnutzer dieses Abfertigungsbereiches ist die Lufthansa Group mit Austrian Airlines, Swiss, Brussels Airlines, Eurowings und Lufthansa selbst.
Für Business-Class- und Statuskunden der Airlines des Konzerns steht im Hauptteil des Terminals eine eigene Lounge zur Verfügung, die auch von Passagieren anderer Fluglinien der Allianz genutzt werden kann. Diese ist in eine Business Lounge und im hinteren, abgesperrten Teil in eine Senator Lounge geteilt. Unsere kurze Review dreht sich ausschließlich um die Business Lounge.
Zuerst einmal: Wie gelangt man überhaupt in die Lounge? Sie befindet sich rechts von der Sicherheitskontrolle eine Ebene oberhalb und ist bequem über Rolltreppen und Lifte erreichbar. Links daneben liegt die Lounge von Aer Lingus, der irischen Fluglinie.
Der Check-in-Vorgang verlief, wie man es von den Lufthansa-Lounges kennt, schnell und unkompliziert. Direkt nach dem Eingang stehen zahlreiche Zeitschriften bereit, sodass man sich gleich mit Lesestoff versorgen kann.
Gute Ausstattung und Kulinarik
Die Lounge ist groß und im typischen Lufthansa-Design eingerichtet. Es gibt Sofas, Sitznischen für mehr Privatsphäre, Hochtische, Chaiselongues und Esstische. Duschen fehlen - was angesichts fehlender Langstreckenflüge der Lufthansa Group ab London jedoch kaum ins Gewicht fällt.
Für jene, die arbeiten möchten, steht ein eigener Bereich mit vielen Einzelarbeitsplätzen zur Verfügung. Wer telefonieren möchte, kann dies ungestört in Telefonkojen machen. Die Lounge ist also vom Angebot groß und vielfältig - zumindest theoretisch.
Kulinarisch gibt es zwei Buffetstationen: Eine mit Snacks wie Sandwiches, Brezeln, kleinen Kuchen sowie Kaffeemaschine, die andere mit warmen Mahlzeiten und Getränken. Beim Besuch am Abend bot das "All Day Menu" unter anderem Karottensuppe, Couscous mit Kichererbsen, gerösteten Karfiol mit Polenta, Wintergemüse mit Limonenöl sowie einen Eintopf mit Fleischbällchen und Melanzani.
Die Auswahl ist nicht riesig, aber gut und schmackhaft. Auch das Getränkeangebot kann sich sehen lassen: Softdrinks, Bier, Wein und Spirituosen decken viele Ansprüche ab.
Die Schwachstellen: Internet und Überfüllung
Ein erster Kritikpunkt ist das WLAN: Dieses ist zwas kostenfrei, war aber bei unserem Besuch extrem langsam. Der Speedtest zeigte knapp 3 Mb/s - für 2025 definitiv nicht zeitgemäß. Hier sollte Lufthansa bzw. T-Mobile dringend nachbessern. Es handelt sich allerdings eine Momentaufnahme - ob das Internet zu anderen Zeiten flüssiger läuft, können wir nicht sagen.
Deutlich schwerwiegender ist der zweite Kritikpunkt: die massive Überfüllung. Während des abendlichen Besuchs waren kaum Sitzplätze verfügbar, Gepäck stand am Boden, und das (engagierte!) Servicepersonal kam mit dem Abräumen kaum hinterher. Die Lounge wirkte mitunter (dazwischen war es kurzzeitig ein wenig besser) eher wie eine überfüllte Wartehalle als ein Premium-Bereich für Business-Class-Gäste.
Die Platzsituation hängt wohl auch von den Tageszeiten ab. Doch angesichts des dichten Flugplans der Lufthansa- und Partnerairlines überrascht es wenig, dass die Lounge offenbar regelmäßig "gut gefüllt" ist, wie man auch anderswo lesen kann.
Fazit: Viel Potenzial, aber aktuell kein Premium-Erlebnis
Lufthansa bemüht sich derzeit konzernweit um Qualitätsverbesserungen - umso mehr wäre zu hoffen, dass auch die Lounge in London Heathrow davon profitiert. Aktuell jedoch ist sie kein Aushängeschild der deutschen Airline und bietet Business-Class-Reisenden nur eingeschränkt den Komfort, den man sich eigentlich erwarten dürfte.












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