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ReiseInsider-Tipp: Al Shindagha Museum Dubai

Erstellt von Martin Dichler.  Veröffentlicht am 16.09.2024

Ein Besuch bei Land, Leuten und Geschichte des Emirats.

Das Museu mit seinen 16 Gebäuden liegt idyllisch am Ufer des Dubai Creek. © Martin DichlerEine nachgestellte Unterwasserszene im Innenhof des Al Shindagha Museums.jpg © Martin DichlerMuseumsguide Mohammad freut sich über interessierte Besucher. © Martin DichlerDubai ist bis heute für den Bau seiner Holzboote bekannt. © Martin DichlerGroße Windtürme umrahmen das Gelände. © Martin DichlerZentraler Treffpunkt des Museumdorfes ist das moderne Visitor Center. © Martin Dichler

Inzwischen sind Sie wieder zurück, die Millionen internationaler Gäste, die jedes Jahr das Emirat Dubai besuchen. Wie Dubai Tourism (www.visitdubai.com/de) berichtet, haben im vergangenen Jahr bereits mehr Urlauber die Emirate besucht als vor Ausbruch der Covid-Pandemie. Im ersten Quartal 2024 verzeichnete Dubai ein ebenfalls starkes Wachstum mit insgesamt 5,2 Millionen internationaler Besucher, so die Tourismusorganisation. Davon übrigens die meisten aus Westeuropa, das kleine Österreich gehört ebenfalls zu den wichtigen Quellenmärkten der Metropole.

Und während sich vielleicht viele Urlauber wenig an der Geschichte des Landes interessiert zeigen, so sei ein Abstecher in das neue und erst im vergangenen Jahr eröffnete Al Shindagha Museum wärmstens empfohlen. Dieses bietet interessante Einblicke in eine Zeit, als Dubai noch für seine Perlentaucher und seinen Ruf als altgedienter Handelsumschlagplatz zwischen Ost und West bekannt war.

Auf unserer geführten ReiseInsider-Tour durch das Museum begrüßt mich unser Tourguide Mohammad in seiner traditionellen Kandura, dem typischen weißen bodenlangen arabischen Gewand, mit starkem Händedruck, während es für meine weibliche Begleitung nur eine freundlich angedeutete Verneigung gibt. Das Museum, das einen Einblick in die rasante Entwicklung von Dubai gibt, befindet sich in der Altstadt auf einem historisch bedeutenden Gelände, wo einst die Herrscherfamilie lebte und sich heute eine Gruppe aus 16 renovierten traditionellen Gebäuden zu einem ganzen Museumsdorf vereinen.

Das Al Shindagha Museum liegt am berühmten Dubai Creek, einen Meeresarm des Persischen Golfs, der in der Entwicklung der Stadt zu einem wichtigen Handelsplatz bereits vor vielen Jahrzehnten eine enorme Bedeutung hatte, wie wir später erfahren. Wer den Menschen aus Dubai nahe sein möchte, der bekommt in den Museen die beste Gelegenheit  dazu, wie mir Mohammed später erklärt. Denn alle Mitarbeiter sind Einwohner der Emirate: „Wer sich für Geschichte, Land und Leute interessiert, wird diese hier finden“, ergänzt Mohammed.

Das Al Shindagha (dubaiculture.gov.ae/en/attractions/museums/al-shindagha-museum) ist ein Kulturerbe-Museum mit globalem Charakter, das den Besuchern das reiche Erbe der Vereinten Arabischen Emirate näherbringen soll und die enge Verbindung zwischen der Vergangenheit und der heutigen emiratischen Identität aufzeigt.

Dass die Herrscher von Dubai bereits vor mehr als hundert Jahren einen richtungsweisenden Masterplan für die Entwicklung ihres Emirats hatten, bewies schon ihr Gründer, Scheich Maktoum Bin Buti Al Bu Falasah im Jahr 1833.  Er errichtete eine unabhängige Fischersiedlung am westlichen Ufer des Dubai Creek und bereits zwanzig Jahre später schloss der Führer des Landes einen Vertrag mit Großbritannien ab, in dem die Außenpolitik und Verteidigung des Emirates den Engländern überlassen wurde. Das Leben in der Wüste war zunächst karg, die Bevölkerung lebte vom Fischfang, dem Anbau von Datteln und dem Tauchen nach Perlen.

Mit Weitblick in eine bessere Zukunft
Dies änderte sich, als man in Dubai zu Beginn der 1920er Jahre erstmals Öl fand. Dubai entwickelte sich immer mehr zu einem Handelsumschlagplatz, weshalb der jeweils regierende Scheich der Al Maktoum-Familie begann, den Creek auszubaggern, um größeren Schiffen die Anlandung und damit den Warenumschlag zu ermöglichen.

Die 16 Gebäude des Al Shindagha Museums widmen sich verschiedensten Themen, wie der Geschichte der Perlentaucher, dem Bau der berühmten Dhau-Holzboote, die man bis heute am Dubai Creek antrifft, der Fauna und Flora der Wüste, der Produktion von Parfums oder natürlich dem kulturellen Leben und den Gepflogenheiten seiner Einwohner. Anhand von Artefakten, Archivfotos und Videomaterial zeigt das Museum den kulturellen und kommerziellen Reichtum des Dubai Creek im Laufe seiner Geschichte.

Besonders empfehlenswert ist ein Besuch im Parfumhaus, wo wohlriechende Düfte präsentiert werden und die Besucherinnen und Besucher eine Einführung in die traditionellen Methoden der Herstellung von ätherischen Ölen und emiratischen Parfums erhalten. Unter dem Motto "Riechen, fühlen und genießen" lernt man viel über den berühmten arabischen Duft, der einen während des gesamten Dubai-Urlaubes umgibt.

Wer mehr Lust auf die traditionelle Lebensart der Emirates nach dem Besuch des Museums bekommen hat, kann im neu eröffneten Arabian Boutique Hotel (arabianboutiquehotel.com) einchecken. Das Hotel, das aus zwei Häusern besteht, befindet sich mit seinen 20 Zimmern, davon 8 Suiten im Stadtviertel Al Fahidi, nur unweit des Museums und stellt mit seiner individuell gestalteten Einrichtung eine Hommage an die Gründerzeit der Vereinigten Arabischen Emirate dar.

Egal ob man nur für zwei Stunden oder vielleicht auch einen ganzen Tag dem Al Shindaga einen Besuch abstattet - der Museumsbesuch sollte genauso wie ein Besuch des berühmten Gold- und Gewürzmarktes am Dubai Creek Teil eines Aufenthaltes im Emirat sein!

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