Die Auswahl an Hotels in Miami Beach ist nicht gerade klein: Gerade am berühmten South Beach reiht sich ein Beherbergungsbetrieb an den anderen. Wer hier herausstechen möchte, muss sich also schon etwas einfallen lassen.

Vor kurzem wurden die Hotellandschaft am Ocean Drive - der wohl prominentesten South-Beach-Adresse - durch einen Neuzugang erweitert. Wobei - so wirklich neu ist "The Gabriel Miami South Beach", um das es hier geht, gar nicht: Das Haus aus der Curio Collection by Hilton ist nämlich zum Teil in einem echten South-Beach-Klassiker zuhause - dem "Park Central" (drei andere Gebäude gehören ebenfalls dazu). ReiseInsider hat das Hotel getestet.

Zuerst einmal ein geschichtlicher Rückblick: Das "Park Central" wurde zur Hochblüte des Miami Art Deco erbaut. Architekt war Henry Hohauser - von ihm stammen noch weitere Hotels am Ocean Drive, wie beispielsweise das berühmte "Colony". Mit sechs Stockwerken war das "Park Central" seinerzeit das höchste Gebäude am Ocean Drive. Man nannte es aufgrund der Farbe und der Beleuchtung in der Nacht "Das blaue Juwel". Und wenig verwunderlich, ist damals dort auch die Creme de la Creme Hollywoods abgestiegen - unter anderem stehen Clark Gable und Rita Hayworth in den Gästebüchern des eleganten Hotels.

Das Haus wurde Ende der 2010er-Jahre renoviert, durch die drei erwähnten Häuser ergänzt und als "Celino" wiedereröffnet. Während der Covid-Krise wechselte es den Besitzer, erhielt eine Design-Auffrischung und feierte im Herbst 2021 als "The Gabriel South Beach" (ein zweites "The Gabriel" gibt es in Miami Downtown) sein erneutes Opening. Gäste dürfen sich nun über 132 Zimmer, zwei Pools (darunter einer am Dach) und ebensoviele Restaurants namens "Meet Dalia" und "Meet Mia" freuen.

Die erste Impression des Hotels nach dem Betreten ist schon einmal recht beeindruckend: Der Großteil des unteren Bereiches des Kerngebäudes ist nach hinten offen und erstreckt sich über drei abgestufte Ebenen. Ganz unten befindet sich die Rezeption, in der Mitte die Bar und ganz hinten oben eines der beiden Restaurants. Man findet hier hauptsächlich Beige- und Weißtöne, die durch bläuliche und rötliche Farbakzente im Mobiliar sowie - Florida-typisch - Grünpflanzen aufgelockert werden.

Zimmer gibt es in den Kategorien "King Bed", "King Deluxe", "Queen Deluxe" und "King Deluxe Oceanfront". Darüberhinaus kann man auch aus mehreren Suiten, die teilweise auch mit Terrassen ausgestattet sind - wählen. ReiseInsider hat ein "King Deluxe Oceanfront"-Zimmer getestet.

Dieses hat einen ganz wunderbaren Blick auf den Ocean Drive, den dahinterliegenden Lummus Park sowie natürlich den Atlantischen Ozean geboten: Dass hier South-Beach-Feeling aufkommt, ist fast unvermeidbar! Das Zimmer selbst ist entsprechend der gehobenen Kategorie sehr gut ausgestattet.

Eine weit überdurchschnittliche Auswahl bietet die Mini-Bar: Dort findet man beispielsweise bei den harten Getränken statt der üblichen Miniaturen 375-Milliliter-Flaschen von Wodka, Whiskey, Gin und Rum. Kein Wunder: Miami Beach ist ja für sein ausschweifendes Party-Leben bekannt. Daher ist es auch nicht überraschend, dass die Minibar ein "Temptation Lovers Kit" beinhaltet.

Besonders positiv sticht beim "The Gabriel" eine andere Sache hervor, die heutzutage für Reisende wichtig ist: Es gibt hier Wifi mit einer wirklich guten Geschwindigkeit - heute leider noch immer keine Selbstverständlichkeit. Offiziell ist das Wifi Teil der (in Miami oft  unvermeidaren) "Resort Fee" von derzeit 38 US-Dollar pro Zimmer und Tag. Diese beinhaltet unter anderem auch noch die Benutzung zweier Liegestühle während des Aufenthaltes am nahegelegenen Strand. Leider nicht inkludiert ist dabei ein Sonnenschirm - dieser ist direkt am Strand (ausschließlich mit Kreditkarte) zu bezahlen und belastet die Urlaubskasse noch einmal mit 20 US-Dollar pro Tag.

Was die Kulinarik betrifft, hat das ReiseInsider-Team lediglich das Frühstück im "Meet Dalia" gekostet. Das hat sich jedenfalls sehr gut zum restlichen eleganten Stil des "The Gabriel" eingefügt - sei es ein erfrischendes Avocado-Sandwich oder klassische Eggs Benedict. South Beach bietet ansonsten kulinarisch natürlich auch sehr, sehr viel - gerade Freunde lateinamerikanischer Küche kommen auf ihre Kosten.

Zum Thema "Essen" noch ein spezieller ReiseInsider-Tipp: Auf die Rechnung wird in Miami sehr gerne gleich von Vorhinein ein Bedienungszuschlag addiert - sozusagen das Trinkgeld. Man kann hier natürlich noch zusätzlich etwas aufschlagen, die üblichen rund 20 Prozent, die erwartet werden, sind dann aber nicht mehr notwendig. Das allgemeine Preisniveau in Miami ist im Übrigen erwartungsgemäß hoch. Und vorsicht: Wie in den USA üblich, ist weder in Restaurants noch in Geschäften die Sales Tax ausgeschrieben. Sie wird erst im Nachhinein auf die Rechnung aufgeschlagen.

Wie schneidet also "The Gabriel" im ReiseInsider-Test ab? Kurz gefasst: Sehr, sehr gut! Der alte Teil des Hotels als Art-Deco-Schmuckstück, die Ausstattung und Einrichtung sowie das überaus hilfreiche und freundliche Personal hinterlassen einen exzellenten Gesamteindruck. Wer das Haar in der Suppe sucht, kann sich über Zimmergäste in lauter Partylaune mokieren - allerdings ist South Beach für Menschen, die sich daran stoßen, nicht unbedingt die richtige Destination.

Der Aufenthalt für diesen Produkttest wurde nicht zur Verfügung gestellt. ReiseInsider oder die Cubo Media GmbH haben keine finanzielle Zuwendung oder sonstiges Sponsoring für diesen Artikel erhalten.