Abu Dhabi rückt durch die relativ neuen Flugverbindungen von Etihad und Wizz Air auch in Österreich vermehrt in den touristischen Fokus. Das größte der Vereinigten Arabischen Emirate hat auch wirklich viel zu bieten: Neben der pulsierenden Stadt selbst gibt es für Freunde von Natur und spannenden Landschaften viel zu entdecken - aber auch Institutionen wie die Ferrari World, die Warner Bros World bis hin zur spektakulären Zweigstelle des Louvre finden viele Fans.
Neben den vielen Sehenswürdigkeiten bietet Abu Dhabi auch eine reiche Hotellandschaft - neben einfacheren Mittelklassehäusern gibt es natürlich auch eine Reihe spannender Luxushotels. Eines davon ist das "Shangri-La Qaryat Al Beri" - dieses hat sich die ReiseInsider-Redaktion genauer angesehen.
Lage 8/10
Das Hotel liegt zwischen Flughafen und Stadtzentrum - und damit etwas "vom Schuss" und von Sehenswürdigkeiten wie dem Präsidentenpalast oder der bekannten Uferpromenade Corniche entfernt. Dies ist allerdings nur bedingt ein Nachteil - da es (zumindest für emiratische Verhältnisse) in der Umgebung etwas ruhiger zugeht. Ein Vorteil ist auch, dass der Airport in nur rund 15 Minuten Fahrzeit entfernt liegt- eine mitunter längere Anfahrtszeit mit Stau kann man sich dadurch ersparen.
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Abu Dhabi - die Sheikh Zayed Grand Mosque - liegt sogar ziemlich nahe am Hotel und kann nach rund einer Viertelstunde Autofahrt vom "Shangri-La" erreicht werden. In etwa 15 Minuten Gehdistanz befindet sich auch das äußerst sehenswerte National Aquarium, das in zehn toll gestalteten Bereichen die Fauna unterschiedlicher Meere präsentiert.
Das Hotel selbst liegt an einer Wasserstraße - welche die Hauptinsel von Abu Dhabi vom Festland trennt - an einem Sandstrand, der auch zum Baden genützt werden kann. Das "richtige" Meer ist es natürlich nicht - wer hiervon mehr möchte, ist wahrscheinlich auf Saadiyat Island (mit einem recht hohen Preisniveau) besser aufgehoben. Obwohl links und rechts vom Hotel größere Straßen und Brücken vorbeiführen, ist das "Shangri-La" akustisch halbwegs ruhig (abgesehen von einer gelegentlich grenzwertig lauteren Beschallung am Strand, die auch in den im Nordtrakt befindlichen Zimmern nicht zu überhören ist).
Ausstattung und Design 9/10
Das Hotel wurde 2007 neu eröffnet und ist damit schon mehr als 15 Jahre alt. Die Einrichtung hat also schon ein paar Jahre auf dem "Buckel" - allerdings merkt man ihr dies nicht wirklich an. Das Interior Design kann am besten mit orientalisch-rustikal umschrieben werden: Viel dunkles Holz und glänzender Stein mit diversen arabischen Stilelementen. Besonders eindrucksvoll wirken die Vorfahrt und die dahinterliegende Lobby. Aber auch in vielen anderen Bereichen zeigt das Hotel mit seiner Ausstattung, dass es ins Luxus-Segment gehört - und dabei auch nicht gerade in die Kategorie "dezentes Understatement".
Das "Shangri-La" ist mit 213 Zimmern und Suiten ausgestattet - die kleinsten Räume messen auch schon beachtliche 45 Quadratmeter. Die Präsidentensuite hingegen verteilt sich auf rund 400 Quadratmeter. Die Räume sind sehr klassisch eingerichtet - mit vielen kleinen Details, die man meist nur in der gehobeneren Hotellerie findet. Neben einer Minibar, einem Wasserkocher, diversen Tellern und Gläsern gibt es beispielsweise in einer Lade ein Kistchen mit praktischen Büroutensilien. Aber auch auf Dinge wie Schuhspanner oder Eiskübel wurde nebst anderen Dingen nicht vergessen.
Duschbad, Shampoo, Conditioner und Bodylotion in unserem getesten Zimmer der Kategorie "Deluxe King" stammten nicht von einer bestimmten Marke sondern waren "Shangri-La" gebrandet. Daneben gab es von einem Rasierset über Zahnbürsten und -pasta bis hin zum Haarband so ziemlich alles, was die oder der Reisende im Bad benötigen könnte. Apropos: Das mit einer Schiebetüre zu verschließende Bad verfügte über eine Wanne, eine separate Dusche, und ein abgetrenntes WC - eine angenehme Sache in Anbetracht der seit einigen Jahren grassierenden "Bädertransparenz" in Hotels.
Wohl der Tatsache geschuldet, dass das Hotel doch schon einige Jahre alt ist, kann man die technische Ausstattung für digitale Nomaden und dergleichen nur als suboptimal bezeichnen: So gibt es lediglich die britischen Steckdosen, die in den Emiraten üblich sind - in vielen moderneren Hotels findet man bereits Leisten, in die eine Vielzahl verschiedener Stecker passen. Immerhin konnte man mit USB-Steckdosen die mobilen Endgeräte aufladen - allerdings hat von zwei vorhandenen nur eine funktioniert. Wifi wird zwar kostenlos zur Verfügung gestellt - allerdings ist dieses nicht gerade extrem schnell. In Sachen Technik sollte das Hotel also ein wenig investieren.
Was hat das "Shangri-La" noch zu bieten? Zum einen die Standards wie Spa und Fitnessraum, zum anderen findet man aber im selben Komplex auch die moderne Ausführung eines arabischen Souk. Besonders reizvoll ist ein kleiner Kanal, der die einzelnen Bereiche verbindet - durch diesen kann man mittels Boot gefahren werden.
Kulinarik 10/10
Das "Shangri-La" verfügt über insgesamt sechs Restaurants und Bars. Das Hauptrestaurant nennt sich "Sofra bld" - hier wird das Frühstück sowie zu Mittag und am Abend ein internationales Buffet geboten. Daneben gibt es noch das französische "Bord Eau", das vietnamesische "Hoi An" sowie das chinesische "Shang Palace". Unsere Tester haben das Frühstück sowie einen Snack in der Beach Bar getestet. Letzterer war sehr gut, das Frühstücksbuffet hingegen war schlicht sensationell - vom indischen Dal über chinesische Dim Sum, französische Croissants, levantinische Shakshoukah bis hin zum Schokobrunnen, in dem man Marshmallows verfeinern konnte.
Ebenfalls erwähnenswert ist der "Horizon Club" im siebenten Stock, in dem man sich (sofern man ein entsprechendes Zimmer gebucht hat), an Snacks und Getränken zwischendurch delektieren kann. Dort findet man auch eine angenehme Terrasse mit Ausblick.
Soft Skills 10/10
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren durch die Bank extrem freundlich und zuvorkommend - eine solche konsistente Leistung findet man selten. Ganz egal, ob es sich um das Rezeptionsteam, den Concierge, Housekeeping oder die Kellnerinnen und Kellner handelte - hier konnte man bei niemandem auch nur irgendetwas aussetzen. Ganz im Gegenteil!
Preis und Leistung 9/10
Das "Shangri-La" ist günstiger als die Luxushotels auf Saadiyat Island und natürlich das weltbekannte "Emirates Palace" - bewegt sich aber preislich ungefähr im Bereich der Fünf-Sterne-Häuser im Bereich der Corniche. Ein Schnäppchen ist der Aufenthalt freilich nicht - aber man bekommt für sein Geld auch Luxus und exzellente Qualität geboten.
Fazit
Das "Shangri-La Qaryat al Beri" ist ein nicht mehr ganz neues Luxushotel in etwas dezentraler aber doch sehr praktischer Lage. Der Flughafen ist wie erwähnt in etwa einer Viertel Stunde erreichbar - für eine Fahrt zur Corniche dauert es (je nach Verkehrslage) etwas länger. Sowohl an den Soft Skills wie auch an der Hardware des Hauses gibt es wenig bis gar nichts auszusetzen. Wer also in Abu Dhabi gediegen absteigen will, kann mit dem "Shangri-La" wohl kaum einen Fehler machen.
ReiseInsider-Tipps
Neben einem Besuch der bereits erwähnten großen Moschee und des nahen Aquariums sollte man natürlich auch der Innenstadt Abu Dhabis einen Besuch abstatten. Hier empfiehlt unsere Redaktion den Besuch des Qasr al Hosn, wo man einen Einblick in die Geschichte und Kultur der Vereinigten Arabischen Emirate - die übrigens erst 1971 gegründet wurden - erhält. Das Fort wurde ab der Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut und ist das älteste noch bestehende Gebäude in Abu Dhabi. In der Nähe befindet sich auch der WTC Souk - eine Neuinterpretation eines klassischen Souk.
Ebenfalls fast ein "Muss" sind Touren in die umliegende Wüste - gerade zu Sonnenuntergang breitet sich dort eine richtiggehend mystische Stimmung aus. Zur Freude der einen und Leidwesen der anderen werden diese Fahrten meist in Verbindung mit einem Dune-Bashing-Abenteuer angeboten. Dabei lässt man sich mit einem allradgetriebenen Auto über die Dünen fahren, wobei man mitunter recht bedenkliche Schräglagen einnimmt oder das Fahrzeug samt Insassen ordentlich durchgeschüttelt wird. Das ganze ist recht lustig - abraten würden wir aber auf jeden Fall (unter anderem) Schwangeren, Magenempfindlichen oder Herzkranken.
Abu Dhabi sieht auf dem Stadtplan auf den ersten Blick recht überschaubar aus - davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Wenn man einmal bei Hitze diverse mehrspurige Straßen überqueren muss, versteht man warum man relativ wenige Spaziergänger trifft. Als Fortbewegungsmittel der Wahl gilt in Abu Dhabi das Taxi - damit kommt man relativ schnell von A nach B und das ganze zu einem sehr attraktiven Preis. Apropos Hitze: Auch in den Herbst- und Wintermonaten kann es draußen ziemlich heiß sein - innen ist dafür die Klimaanlage oft auf den gefühlten Tiefstwert eingestellt. Eine Weste für Innenräume sollte daher immer dabei sein, um Erkältungen zu vermeiden.
Das Zimmer für diesen Produkttest wurde nicht zur Verfügung gestellt. ReiseInsider oder die Cubo Media GmbH haben keine finanzielle Zuwendung oder sonstiges Sponsoring für diesen Artikel erhalten. Bitte beachten Sie, dass die Informationen dieses Artikels nach bestem Wissen eingearbeitet wurden - wir können allerdings keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität übernehmen.
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