Wer einen der schönsten Ausblicke auf die Salzburger Innenstadt samt Festung genießen möchte, sollte sich ans rechte Salzach-Ufer unweit der Staatsbrücke begeben. Von der Terrasse im 7. Stock des dortigen Hotel Stein kann man – die entsprechende Witterung vorausgesetzt – ein geradewegs ver- und bezauberndes Panorama des berühmten UNESCO-Weltkulturerbe werfen.
Auch das zur Stein-Terrasse gehörige Hotel gilt – zumindest seit einem ausgedehnten Umbau von 2016 bis 2018 – als echter Hingucker und erhält meist gute, teilweise aber auch kritische Bewertungen auf Google, Tripadvisor & Co. Grund genug für ReiseInsider, sich dieses Boutique-Hotel einmal genauer anzusehen (ein Video mit Impressionen gibt es übrigens auf unserem YouTube-Kanal).
Faszinierend ist zuerst einmal die lange Geschichte des Hotels: Das Gebäude soll in Teilen bereits aus dem Mittelalter stammen und wurde vor mehr als 100 Jahren erstmals als Hotel geführt, nachdem es zuvor schon lange Zeit als Gaststätte bekannt war. Im Laufe der Jahre wurde das Haus mehrfach um- und ausgebaut und auch um die berühmte Terrasse erweitert.
Venedig in Salzburg
Und auch die Inhaber änderten sich im Laufe der Jahre – seit knapp 10 Jahren zählt es zur Amadeus-Gruppe der Familie Invernizzi, der auch die Glasmanufaktur Barovier&Toso auf der venezianischen Insel Murano gehört (mehr dazu unter https://www.barovier.com/en). Diese venezianische Handschrift findet sich seit dem letzten Umbau auch im Interieur des Hotels, wo man allerlei "gläserne" Reminiszenzen findet – mehr dazu weiter unten.
Genug zur Geschichte – und hinein in die Gegenwart. Der Beginn einer Reise findet heute meist im Internet statt – auch bei unserem Test. Die Buchung über die Hotelwebsite funktionierte tadellos – hier konnte zwischen den üblichen Raten gewählt werden, das Frühstück schlug sich mit 27 Euro pro Person auf die Rechnung. Die Zimmerpreise liegen in der Off-Season ab rund 130 Euro in der einfachsten Kategorie und können etwa in der Festspielsaison locker auf mehr als 400 Euro ansteigen.
Im Hotel Stein gibt es Doppelzimmer und Junior Suiten jeweils mit und ohne Altstadtblick. Die Junior Suiten bieten neben mehr Platz unter anderem auch eine Espressomaschine. Darüber hinaus stehen noch Suiten – eine davon als Honeymoon Suite – zur Verfügung. Für den Test wählten wir ein Doppelzimmer mit Altstadtblick.
Phantastische Location
Das Hotel befindet sich in perfekter Lage direkt an der Staatsbrücke – die gesamte Altstadt ist daher in kurzer Zeit fußläufig zu erobern. Wer mit der Bahn anreist, erreicht das Stein vom Hauptbahnhof kommend über verschiedene Buslinien (Haltestelle Makartplatz). Die Parkplatzsituation rund ums Hotel ist natürlich bescheiden – ein Garagenplatz (der im Vorhinein über das Hotel reserviert werden muss) um 24 Euro pro Tag wird in rund 500 Metern Entfernung angeboten.
Das Stein betritt man durch eine Drehtüre, der Empfangsbereich wirkt sehr gemütlich und strahlt Fifties-Style aus. Beim Umbau wurde nämlich offenbar Wert darauf gelegt, den klassischen Stil des ehrenwerten Hotels zumindest teilweise beizubehalten. Ergänzt wurde dieser vor allem durch viele gläserne Elemente wie imposante Luster oder eine Installation, die im Stiegenhaus vom sechsten Stock nach unten reicht (auch im YouTube-Video zum Hotel Stein zu sehen) – angesichts der Inhaber der Amadeus-Hotels kein Wunder!
Einen klassischen Rezeptions-Tresen vermisst man hier – dafür kann man zum Check-In, der in unserem Fall von einer äußerst freundlichen Mitarbeiterin durchgeführt wurde, Platz nehmen. Das Zimmer durfte vor der "offiziellen" Check-In-Zeit bereits bezogen werden – auch wurde ein Late-Check-Out um 12 statt um 11 Uhr ermöglicht. Also gleich ein sehr guter Start in einen Kurzaufenthalt!
Bunte Farben
Das getestete Zimmer selbst befand sich im vierten Stock und war recht farbenfroh und durchaus "moderner" als die Lobby eingerichtet: Das Betthaupt aus blauem Samt, ein Sitz und Hocker in einem Rotton sowie der Vorhang und der Schreibtischsessel in Gelb. "Beruhigt" wurde das Farbenspiel durch eine Tapete mit architektonischen Motiven in Grau sowie den Großteil der restlichen Möblage in eleganter Holzoptik.
Das Badezimmer war recht groß und mit einer Dusche ausgestattet, die Kosmetika stammten von Saint Charles. Ein Schreibtisch und eine Minibar komplettierten das Zimmer selbst. Letztere war mit jeweils zwei Flaschen Wasser und Saft gefüllt, die im Preis enthalten waren.
Beeindruckend war der Ausblick auf die andere Salzachseite: Dom, Festung oder Kollegienkirche konnte man von hier sehen – und zwischen den Häusern und den Stadtbergen zeigte sich sogar der Untersberg! Interessant war die niedrige Raumhöhe (man konnte mit der Hand ganz locker die Decke erreichen) sowie die ebenfalls niedrige Höhe des Fenstersims. Diese Eigenheiten sind jedenfalls der alten Bausubstanz geschuldet.
Frühstücksraum auf dem Dach
Kulinarisch gibt es im Adults-Only-Hotel mit insgesamt 56 Zimmern die bereits erwähnte Stein-Terrasse, die sowohl im Innen- als auch Außenbereich eine Kombination aus Frühstücksraum, Bar und Restaurant darstellt. Wir testeten lediglich das Frühstück in Buffet-Form. Dieses war reichhaltig – auf Wunsch gab es vom freundlichen Service-Team auch Omelette & Co ohne Aufpreis. Besonders gut war das Gebäck – optimiert werden könnte hingegen die Kaffeestation mit nur einer Maschine.
Insgesamt ist das Hotel Stein ein wunderbarer Ort, der gerade Freunde von individuellen Boutiquehotels mit Geschichte erfreuen wird. Negatives gibt es kaum zu berichten – wer besonders lärmempfindlich ist, sollte vielleicht kein Zimmer mit Altstadtblick wählen, da zwischen Hotel und Salzach eine recht vielbefahrene Straße vorbeiführt. Allerdings sind die Zimmer mit doppelten, schallschluckenden Fenstern ausgestattet – im vierten Stock war bei geschlossenem Fenster nicht viel vom Verkehrslärm mitzubekommen.
Fazit
Die tolle Location, der Charme des alten Hauses, die Ausstattung und nicht zuletzt das freundliche Team machen das Hotel Stein zu einem klaren ReiseInsider-Tipp für einen Aufenthalt in Salzburg!
Das Zimmer für diesen Produkttest wurde nicht zur Verfügung gestellt. ReiseInsider oder die Cubo Media GmbH haben keine finanzielle Zuwendung oder sonstiges Sponsoring für diesen Artikel erhalten. Bitte beachten Sie, dass die Informationen dieses Artikels nach bestem Wissen eingearbeitet wurden - wir können allerdings keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität übernehmen.
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