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ReiseInsider Express-Test: Hotels Relais und Novecento, Venedig

Erstellt von Martin Metzenbauer und Ingrid Fiedler.  Veröffentlicht am 30.10.2023

Die beiden kleinen Häuser in der kurzen Bewertung.

Venedig ist ein wahrer Touristenmagnet - die oft hohen Hotelpreise bestätigen das. © ReiseInsiderBett mit "barockem" Kopf im Relais. © ReiseInsiderSchnörkelloses Bad im Hotel Relais. © ReiseInsiderSchmucker Frühstücksraum im Relais. © ReiseInsiderBlick über die Dächer Venedigs aus dem getesteten Zimmer im Relais. © ReiseInsiderDie kleine Gasse vor dem Novecento. © ReiseInsiderHimmelbett im Testzimmer. © ReiseInsiderSchönes Bad im Novecento. © ReiseInsiderSehr cozy: Frühstücksraum im Hotel Novecento. © ReiseInsider

Venedig erreicht man von Österreich aus mit Auto, Zug oder Flugzeug schnell und oft preisgünstig. Einmal in der Lagunenstadt angekommen, heißt es aber auch schon, Geldbörse oder Kreditkarte zu zücken - das fängt schon bei der Wassertaxi-Fahrt vom Flughafen an, für die man rund 150 Euro einplanen sollte.

Aber auch die venezianischen Hotels sind alles andere als preisgünstig - wer in Vier- oder Fünf-Sterne-Hotels absteigen möchte, muss oft mit Preisen ab 500 Euro rechnen - mit Kanal- oder Lagunenblick wird es rasch sehr viel mehr. Aber es gibt auch günstigere Hotels, die durchaus leistbar sind, zentral liegen und gute Qualität bieten. Zwei davon möchten wir in dieser kurzen Review vorstellen.

Relais Hotel
Das erste ist das Relais Hotel und befindet sich im Nordosten von San Marco - dem touristischen Hot Spot Venedigs - gleich in der Nähe von Markusdom und -platz. Ganze 10 Zimmer wurden dort in einem historischen Haus eingerichtet.

Analog zur Zimmeranzahl gibt es sonst im Hotel nicht viel - abgesehen von einer Rezeption (die aber naturgemäß nicht immer besetzt ist) und einem sehr hübschen Frühstücksraum im ersten Stock. Über einen winzigen Aufzug verfügt das Relais ebenfalls - allerdings fährt dieser lediglich (und sehr langsam) in den ersten Stock - und auch die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig.

Die Zimmer werden in zwei Kategorien angeboten: Superior und Gold Superior. Letztere liegen im obersten Stock und bieten einen Blick über die Dächer Venedigs, die Superior Zimmer befinden sich im ersten und zweiten Stock. Wir testeten ein Gold Superior Zimmer mit Einblick in die offene Konstruktion des Dachstuhls.

Das getestete Zimmer war nicht besonders groß, jedoch geschmackvoll eingerichtet und sauber. Mit Barockreminiszenzen am Kopfende zeigte sich das durchaus bequeme Bett. Im Bad hingegen nahmen die Innenausstatter Anleihen an moderneren Zeiten und gestalteten dieses sehr geradlinig mit Steinfliesen und einer großen Dusche.

Frühstück gab es im bereits erwähnten Raum im ersten Stock. Hier konnte man diverse Standards bestellen, die auf kleinen Tischen angerichtet wurden. So wurden beispielsweise Schinken-Käse-Toast, Joghurt mit Früchten und Kuchen gereicht - die "prima colazione" war jedenfalls reichhaltig und hat geschmeckt!

Positiv fiel beim Relais - übrigens genauso wie beim zweiten getesteten Hotel - auf, dass vorab viele Informationen via WhatsApp geschickt wurden. Auch waren die Angestellten schon im Vorfeld durchaus hilfsbereit, wenn es beispielsweise um Restauranttipps ging.

Novecento Boutique Hotel
Ebenfalls in einer sehr guten Location befindet sich das andere Haus, das das ReiseInsider-Team checkte. Das Novecento Boutique Hotel ist mit nur neun Zimmern noch etwas kleiner als das Relais, liegt ebenfalls in San Marco und zwar im etwas ruhigeren und durch die diversen Campi aufgelockerten Südwesten des Stadtteils. In der Nähe befindet sich beispielsweise die Accademia-Brücke oder das Teatro La Fenice.

Im Gegensatz zum ziemlich fashionable eingerichteten Relais wirkt das Novecento durch seine dunkle und verspielte Einrichtung so, dass man nicht überrascht wäre, wenn plötzlich Ernest Hemingway nach einem Besuch in der nahen Harry's Bar auftauchen würde. Viel Holz, alte Bilder und Fenster aus buntem Glas prägen dieses ungewöhnliche Hotel, das (obwohl es erst rund 20 Jahre alt ist) wie aus der Zeit gefallen wirkt.

Im Erdgeschoß befindet sich eine Rezeption, ein Lounge-Bereich (der als Frühstücksraum genutzt wird) sowie ein kleiner, gärtnerisch gestalteter Innenhof, den man ebenfalls nutzen kann. Die Zimmer erreicht man über eine Treppe (einen Aufzug gibt es hier nicht), sie sind sehr individuell eingerichtet - teilweise mit Teppichen aus Marokko oder mit romantischen Himmelbetten.

Der von uns getestete Raum verfügte über ein solches - darüber hinaus noch über eine Art französischen Balkon mit Blick auf die benachbarten Häuser und die kleine Gasse darunter. Auch hier gab es ein nett ausgestattetes Badezimmer mit Dusche.

Positiv hervorzuheben ist der Umweltschutzgedanke, den die Hoteliersfamilie Romanelli lebt: So gibt es in den Zimmern kein "single use plastic". Wasser gab es bei unserem Besuch in einer Glasflasche am Zimmer. Das Frühstück war auch im Novecento sehr gut und reichhaltig. Wenn es die Witterung zulässt, kann man es im bereits erwähnten Innenhof zu sich nehmen.

Fazit
Preislich waren beide Hotels für venezianische Verhältnisse in Mittelfeld - das Preis-Leistungs-Verhältnis war bei beiden gut. Bei der Buchung empfiehlt sich der Vergleich mehrerer Portale und auch der Hotelwebsite. Anzurufen und nach einem guten Preis zu fragen, ist auch kein Fehler.

Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personals war bei den zwei Häusern jedenfalls exzellent. Die Lage war sowohl beim Relais als auch beim Novecento sehr gut - sie eignen sich gut für Sightseeing oder auch, um mit dem Vaporetto irgendwohin zu fahren.

Die ReiseInsider-Redaktion kann also eine klare Empfehlung für beide Hotels aussprechen. Wer mitten im venezianischen Trubel sein möchte und einen etwas moderneren Stil liebt, dem wird vielleicht das Relais etwas besser gefallen. Wer hingegen eine (relativ gesehen) ruhigere Umgebung und eine sehr urige und originelle Einrichtung schätzt, der wird sich eventuell im Novecento wohler fühlen.

Anreise
Venedig ist gerade von Süd- und Ost-Ostösterreich leicht zu erreichen. Mit dem Auto benötigt man von Wien rund sechs Stunden, von Graz gute vier und von Klagenfurt etwa drei Stunden. Ab dem Flughafen Wien erreicht man die Lagunenstadt in einer knappen Stunde mit Austrian Airlines oder Ryanair (letztere fliegt allerdings im Winterflugplan 2023/24 den etwas weiter entfernten Airport in Treviso an, wie ReiseInsider berichtete). Die vielleicht preisgünstigste Anreisemöglichkeit bietet Flixbus - mit dem Fernbus kann man ab Wien zweimal pro Tag in knapp neun Stunden nach Venedig gelangen.

Wer besonders umweltschonend nach Venedig kommen möchte, kann auch die Bahn nutzen - dazu gibt es etwa von Wien aus täglich zwei Railjets (Abfahrt jeweils in der Früh und zu Mittag vom Hauptbahnhof), die knapp acht Stunden benötigen. Alternativ kann man auch den Nightjet nutzen, der abends von Wien wegfährt und nach rund elfstündiger Fahrt am Bahnhof Santa Lucia ankommt.

In der Rubrik "Express-Test" bringen wir schnelle Hotel-Reviews von kurzen Hotelaufenthalten, bei denen wir das entsprechende Haus nicht wie bei den langen Tests gewohnt auf "Herz und Nieren" testen konnten. Aus diesem Grund verzichten wir hier auf das Punktesystem mit den einzelnen Kategorien.

Das Zimmer für diesen Produkttest wurde nicht zur Verfügung gestellt. ReiseInsider oder die Cubo Media GmbH haben keine finanzielle Zuwendung oder sonstiges Sponsoring für diesen Artikel erhalten. Bitte beachten Sie, dass die Informationen dieses Artikels nach bestem Wissen eingearbeitet wurden - wir können allerdings keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität übernehmen.

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