Die Situation an deutschen Flughäfen ist durch die Personalengpässe im laufenden Sommer schon alles andere als lustig - am Mittwoch wird allerdings noch eines draufgesetzt. Der Grund: Die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft zu Warnstreiks des Bodenpersonals an allen Lufthansa-Standorten auf. Diese beginnen am 27. Juli 2022 ab 3:45 Uhr und enden am 28. Juli 2022 um 6 Uhr.
Da alle Bodenbeschäftigten, u.a. auch die für die Wartung zuständige Lufthansa-Technik und die LEOS-Beschäftigten, die mit Pushback-Fahrzeugen dafür sorgen, dass die Flugzeuge in die entsprechenden Positionen zurückgeschoben werden, zum Warnstreik aufgerufen werden, würde es jedenfalls zu größeren Flugausfällen und Verzögerungen an den großen deutschen Flughäfen (z.B. Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Hamburg, München und Berlin) kommen.
Mehr als 130.000 Passagiere bleiben am Boden
Lufthansa hat allerdings bereits im Vorfeld reagiert und wird auf den beiden Drehkreuzen Frankfurt und München fast das gesamte Flugangebot streichen. In Frankfurt betrifft dies 678 Flüge, 32 davon bereits am heutigen Dienstag und in München 345 Flüge, davon 15 heute. Insgesamt sind rund 134.000 Passagiere von diesen Flugstreichungen betroffen.
Hintergrund für den Streik sind die stockenden Tarifverhandlungen - in einer kürzlich stattgefundenen Verhandlungsrunde hätten die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt, das unter den betroffenen ver.di-Mitgliedern in den vergangenen Tagen diskutiert und als unzureichend kritisiert wurde. Lufthansa sieht dies naturgemäß anders: "Die frühe Eskalation nach nur zwei Verhandlungstagen in einer bislang konstruktiv verlaufenden Tarifrunde richtet enorme Schäden an", so Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann.
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