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Inside Nantes & Cote d'Amour

Erstellt von Martin Metzenbauer.  Veröffentlicht am 17.04.2017

Seit kurzem fliegt Volotea - eine spanische Airline - zwischen Wien und der französischen Stadt Nantes. ReiseInsider hat sich die Region bei einem Kurztrip angesehen.

Die Cote d'Amour zeigt sich gerne von ihrer romantischen Seite. © Martin MetzenbauerDie Place Graslin in Nantes. © Martin MetzenbauerDas Château des ducs de Bretagne ist eine der Hauptattraktionen von Nantes. © Martin MetzenbauerDie Ebbe lässt die Boote im Hafen von Le Croisic stranden. © Martin MetzenbauerDie wilde Küste der Cote d'Amour lädt zum Wandern ein. © Martin MetzenbauerVolotea startet zweimal pro Woche von Wien nach Nantes. © Martin Metzenbauer

In rund zwei Stunden Flugzeit ist die französische Stadt Nantes seit dem Start des aktuellen Sommerflugplan von Wien aus zu erreichen. Möglich macht dies der spanische Low Cost Carrier Volotea, der zweimal wöchentlich – montags und freitags – auf der Route unterwegs ist.

Nantes ist die Hauptstadt der französischen Region Loire-Atlantique, wird aber traditionell zum Süden der Bretagne gezählt. Früher eher für Industrie bekannt, hat sich die Metropole mit ihren rund 300.000 Einwohnern mittlerweile zu einem der wichtigsten französischen Zentren für Kunst, Design und Kultur entwickelt. Am eindrucksvollsten zeigt sich dieser Wechsel wohl an der Île de Nantes – einer Insel inmitten der Loire. Früher reihten sich dort Fabriken und Lagerhäuser aneinander, heute finden sich dort neben den historischen Gebäuden auch jede Menge moderner Bauten – unter anderem haben sich dort in den letzten zwanzig Jahren Jean Nouvel und Alexandre Chemetoff verewigt.

Abstrakte Maschinen und historische Fleckchen
Wer diese Insel besucht, kommt kaum an Les Machines de l’Ile vorbei. Im Rahmen dieses Kunstprojektes wurden phantastische Maschinen geschaffen, die sich mitunter auch bewegen können. Darunter beispielsweise ein motorbetriebener Elefant, der auf seinen Runden mehr als 30 Personen mitnehmen kann – Reservierung über das Internet wird empfohlen. Ebenfalls interessant ist das Karussell, das eine Wasserwelt simuliert. Nantes ist übrigens die Geburtsstadt von Jules Verne, der ja bereits 20.000 Meilen unter dem Meer unterwegs war. Die Inspiration des Schriftstellers hält offenbar bis heute an...

Neben dem revitalisierten alten Industriegebiet hat Nantes aber auch eine Reihe anderer schöner Fleckchen - wie das sehr schöne historisches Stadtzentrum - anzubieten. Das Chateau des ducs de Bretagne aus dem 15. Jahrhundert ist eine der Sehenswürdigkeiten, die man – zumindest von außen – gesehen haben sollte. Ebenfalls einen Besuch wert: Die nicht weit weg vom Chateau gelegene Kathedrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul, die vom 15. bis ins 19. Jahrhundert erbaut wurde, gilt als architektonisches Meisterwerk, das unter anderem Elemente der Gothik und der Renaissance zeigt. Spannend wird auch die Wiedereröffnung des Musée d’Arts im Juni 2017. Hier werden künftig auf rund 17.000 Quadratmetern Kunstwerke der langen Zeitspanne vom 13. bis zum 21. Jahrhundert gezeigt – darunter Meisterwerke von Chagall, Kandinsky oder Picasso.

Shoppen abseits vom Einheitsbrei
Wer nach intensivem Kunst- und Architekturgenuss noch Kraft hat, kann in Nantes auch vorzüglich shoppen. In Frankreich gibt es ja viele Marken und Boutiquen, die im Einheitsbrei vieler sonstiger Reiseziele (noch) nicht zu finden sind. Die Rue Crébillon mit ihren vielen kleinen Geschäften ist hier erste Anlaufstelle. Auf keinen Fall sollte man die historische Passage Pommeraye auslassen – besonderer Tip dort für Freunde des gepflegten Kochens ist die Filiale von Alice Delice – ein wunderbares Geschäft mit jeder Menge Utensilien für kreative Küchenchefs. Ebenfalls einen Besuch wert sind die Galeries Lafayette – in dem französischen Kaufhausklassiker kann man wohl ebenfalls die eine oder andere Stunde verbringen. 

Wer gerne dem Shoppen frönt, kann in Nantes glücklich werden – genauso aber auch Menschen mit einer gewissen kulinarischen Affinität. Restaurants, Bistros oder Cafés findet man hier in ausreichender Menge – viele davon in den Gässchen zwischen Galeries Lafayette und dem Cours John Kennedy. Besonders beliebt sind hier Crêpes und Galettes in allen Geschmacksrichtungen, die ja in der Bretagne ihren Ursprung haben sollen. Ein klarer ReiseInsider-Tipp ist dabei "La Blanche Hermine", eine charmante kleine Crêperie.

Ein großer Vorteil von Nantes ist die Tatsache, dass viele Sehenswürdigkeiten fußläufig oder – wie die Ile de Nantes – mit der Straßenbahn bequem vom Stadtzentrum erreichbar sind. Autofahren ist nur eingeschränkt empfehlenswert. Die Dichte des motorisierten Verkehrs ist teilweise recht eindrucksvoll – mit dem Mietwagen herumzufahren macht daher keinen großen Spaß.

Wo schläft man in Nantes? Das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten in Nantes ist groß – sehr zentral gelegen ist beispielsweise das Hotel "Mercure", ein solides Haus im Vier-Sterne-Segment. Einziges echtes Manko an diesem Hotel ist die Zu- und Abfahrt per Auto, bei der man sich nach Öffnen eines Pollers über eine Gegensprechanlage durch eine Begegnungs- bzw. Fußgängerzone zittern muss.

Küste der Liebe
Für den Besuch von Nantes sollte man jedenfalls ein oder zwei Tage einplanen. Danach empfiehlt sich aber auf jeden Fall ein Abstecher an die wunderschöne Atlantikküste – beispielsweise an die romantische Cote d’Amour, die man in einer guten Stunde Fahrzeit erreicht. Ein ganz besonderes Kleinod dort ist das kleine Städtchen Le Croisic: Schöne alte Häuser mit romantischen Gässchen dazwischen schmiegen sich hier an eine feine Hafenpromenade.

Das Highlight ist aber auf alle Fälle das Meer und die eindrucksvolle Küstenlandschaft rund um Le Croisic: Kühne Felsformationen wechseln sich hier mit gemütlichen Sandbuchten ab, der mitunter rauhe Atlantik bietet den wilden Hintergrund. Faszinierend ist hier auch der Wechsel der Gezeiten – das Meer hebt und senkt sich hier gleich um mehrere Meter, sodass die Boote im Hafen bei Ebbe am Grund auflaufen.

Wem es nicht ausreicht, in einer solchen Umgebung die Seele baumeln zu lassen, kann auch einiges in der Umgebung unternehmen. So befindet sich in Le Croisic das Ocearium, ein Aquarium, in dem Groß und Klein interessante Fische und sonstiges Meeresgetier bewundern können. Nachdem in der Gegend viel Meersalz abgebaut wird - darunter auch das Fleur du Sel de Guérande - kann man auch das Salzmuseum Musée des Marais Salants besichtigen. Etwas weiter entfernt befindet sich die Hafenstadt Saint Nazaire, wo es ein spannendes Schifffahrtsmuseum sowie ein U-Boot gibt. Wer sich für Flugzeuge interessiert, kann dort – nach entsprechender Voranmeldung – das Airbus-Werk besichtigen. Aber auch der großen STX-Werft kann man nach Rückfrage einen Besuch abstatten.

Sensationelle Ausblicke, wunderbare Kulinarik
An Hotels und Pensionen gibt es in Le Croisic keinen Mangel. Unsere Empfehlung ist das "L’Ocean", das sich an der Südküste der Halbinsel, auf der das 4.000-Einwohner-Städtchen liegt, befindet. Dabei handelt es sich um ein sehr kleines aber dafür umso charmanteres Haus mit rund 10 Zimmern - die meisten davon bieten einen umwerfenden Meerblick. Auch kulinarisch ist man hier bestens versorgt: Neben einem Gourmetrestaurant - ebenfalls mit Blick auf das Meer - lädt ein Bistrot zum gepflegtem Speisen ein. Der Focus liegt hier natürlich auf Fisch und Meeresfrüchten. Wem es nach Bodenständigerem gelüstet, dem können wir das "Quai 19" am Hafen empfehlen. Im Gassengewirr von Le Croisic versteckt sich außerdem "Tante Germaine" - eine wirklich urige und reizende Crêperie!

Nantes und die südliche Bretagne sind also absolut lohnenswerte Reiseziele, die gleichermaßen für Alleinreisende, frisch Verliebte oder auch Familien mit Kindern geeignet sind. Die neu aufgenommenen Flüge ab Wien bieten eine einfache Möglichkeit, dorthin zu kommen.

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