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Hotel Café Royal: Neues Hotel mit langer Geschichte

Erstellt von Martin Metzenbauer.  Veröffentlicht am 04.01.2015

Porträt des mondänen Londoner Hotels.

Die umwerfend schöne, klassische Eingangshalle. © Hotel Café Royal LondonDas "Hotel Café Royal" an der Regent Street. © Martin MetzenbauerMansard Deluxe Room mit Eichenpaneelen. © Martin MetzenbauerDas fast schon monumentale Badezimmer. © Martin MetzenbauerDie "Oscar Wilde Bar" mit aufregender Geschichte. © Hotel Café Royal LondonIm Pool kann man entspannte Runden ziehen. © Hotel Café Royal London

Im Jahr 1863 kam der französische Weinhändler Daniel Nicholas Thévenon mit gerade einmal fünf Pfund in der Tasche nach London. Seine Abreise aus Frankreich war nicht besonders rühmlich - er schuldete Gläubigern Geld und flüchtete daher über den Ärmelkanal. Damit beginnt die Geschichte des "Café Royal", das heute als elegantes Hotel unweit von Picadilly Circus an der Regent Street - für viele eine der schönsten Einkaufsstraßen - liegt.

Nach seiner Ankunft änderte Daniel Nicholas Thévenon seinen Namen sicherheitshalber auf das englische Daniel Nicols und konzipierte ein elegantes Café, das er nach zwei Jahren an der neu errichteten Straße - die damals noch "New Street" hieß, eröffnete. Das "Royal" entwickelte sich rasch zu einem der beliebtesten Treffpunkte der Londoner Society und so kehrten in den folgenden Jahrzehnten Berühmtheiten wie Oscar Wilde, Arthur Conan Doyle, H G Wells, George Bernard Shaw, Rudyard Kipling, Virginia Woolf, Winston Churchill und Graham Greene ein - um nur einige zu nennen. Später waren dann beispielsweise Lady Diana, Brigitte Bardot, Elizabeth Taylor, Mick Jagger und Muhammed Ali zu Gast.

Transformation zum Hotel
Im Jahr 2008 wurde das Café, das sich in einem der typischen eleganten Regent-Street-Häuser befindet, geschlossen, nachdem es von der kleinen aber feinen Hotelgruppe "The Set" übernommen wurde. In den darauffolgenden Jahren wurden im ehemaligen Café und im restlichen Haus umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten durchgeführt. Ende 2012 wurde das "Hotel Café Royal" schließlich eröffnet.

Heute präsentiert sich das Haus in einer gelungenen Mischung aus historischem Stil gepaart mit moderner Eleganz, wie sich ReiseInsider überzeugen konnte. Man tritt durch eine Drehtür - die von einem Doorman mit Bowler und dunklem Anzug - bedient wird. Die prachtvolle Eingangshalle mit ihren Kaminen und Spiegeln auf der marmorvertäfelten Wand lässt den Gast eine Zeitreise um zumindest 100 Jahre in die Vergangenheit machen.

In der Gegenwart kommt man hingegen an, wenn man sich in Richtung Rezeption begibt, die in einem Seitenflur untergebracht ist. Dunkel, viel Holz, modern und sehr elegant - trifft es wohl am besten. David Chipperfield Architects waren für den Umbau verantwortlich und haben alt und neu gekonnt miteinander verbunden.

Die insgesamt 159 Zimmer werden in vier Kategorien angeboten, für die besser gefüllten Geldtaschen stehen noch diverse Suiten zur Verfügung. Highlights sind dabei die Signature Suiten, von denen die teuerste (Dome Suite) allerdings bis zu 12.000 Pfund pro Nacht kostet - Dachterrasse mit spektakulärem Blick inklusive.

Aber auch die regulären Zimmer sind - nicht nur für Londoner Verhältnisse - üppig ausgestattet und zwischen 32 und 40 Quadratmeter groß. Stilistisch unterscheiden sich die "Mansard"- und "Portland"-Zimmer, die jeweils in zwei Größen angeboten werden, deutlich. Erstere zeigen durch Holzvertäfelungen aus englischer Eiche ein ganz speziellen Look, letzere spiegeln durch die Verwendung von Portland-Stein das Ensemble der Regent Street wieder.

Die Zimmer sind mit den Utensilien ausgestattet, die man sich in der Fünf-Sterne-Kategorie erwartet - darunter Bettwäsche von Frette, ein Entertainmentsystem von Bang & Olufsen oder eine "Butler's Pantry" samt Nespresso-Maschine. Kostenlose Tageszeitungen, 24-Stunden "In Room Dining" oder im Preis inkludiertes (aber mengenmäßig beschränktes) W-LAN stellen Features dar, die einen Citytrip angenehmer werden lassen. Auch erfreulich: Von vielen Zimmern hat man einen schönen Blick auf die Umgebung.

Besonders "catchy" sind die Bäder der Zimmer gestaltet: Schwere Türen aus Glas und dunklem Metall bieten hier ein fast schon monumentales Entree, die Verwendung von edlem Carrara-Marmor unterstreicht diese Wirkung noch. Ob ein Fernseher hinter dem Spiegel wirklich notwendig ist, sei dahingestellt. Ein nettes Gadget ist eom solcher allemal. Die Amenities im Bad stammen vom Londoner Parfumeur "Floris", der bereits seit 1780 wohlriechende Essenzen kreiert.

Kulinarisch hat das Hotel ebenfalls einiges zu bieten. Zum Beispiel das "Ten Room" für legeres "All-Day-Dining", die "Green Bar", wo man sich an Absinth und Cocktails erfreuen kann oder die "Oscar Wilde Bar", die in ihrem opulenten und verspiegelten Stil an vergangene Zeiten erinnert. Diese Bar war früher der legendäre "Grill Room", wo sich Oscar Wilde in Lord Alfred Douglas verliebte, Mick Jagger durch die Nacht tanzte oder David Bowie die Beerdigung von Ziggy Stardust feierte. Heute geht es in der Bar etwas ruhiger zu - nachmittags kann man einen traditionellen Tee einnehmen, abends darf es dann schon Champagner sein. Gelegentlich treten auch Künstler auf. Das Restaurant "The Domino" steht Hotelgästen und Mitgliedern von "The Club at Café Royal" offen. "The Café" - direkt an der Regent Street gelegen - bietet Snacks und süße Leckereien an.

Neben der kulinarischen Versorgung kümmert man sich im Hotel auch um das köperliche und seelische Wohlbefinden. Das "Akasha Holistic Wellbeing Centre" bietet ein Pool, ein Spa und ein gut ausgestattetes Gym. Daneben kann man aber auch Yoga-Stunden nehmen oder sich über richtige Ernährung informieren.

Fazit
Wer ein Top-Luxus-Hotel abseits großer Ketten sucht, das noch dazu in einer der attraktivsten Gegenden fast direkt am Picadilly Circus lokalisiert ist, dürfte vom "Hotel Café Royal" nicht enttäuscht werden. Dass das Ganze seinen Preis hat, ist klar: In der günstigsten Kategorie sind laut Listenpreis noch immer mindestens 395 Pfund pro Nacht zu bezahlen.

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