Wenn man auf Instagram den Hashtag #daioscove eingibt, hat man das Gefühl, im griechischen Influencer-Himmel gelandet zu sein. Die Kombination aus einer wunderschönen Bucht mit einem ebensolchen Resort wirkt offenbar wie ein Magnet auf Menschen, die Schönes posten wollen. Ob das "Daios Cove Luxury Resort & Villas" hält, was die Fotos versprechen, hat sich ReiseInsider genau angesehen.
Das rund 70 Kilometer westlich von Heraklion gelegene Resort wurde im Jahr 2010 eröffnet. Die Anlage besteht aus einer Vielzahl von kleinen Einheiten, die sich am Ende einer Bucht harmonisch U-förmig an einen Hang schmiegen. Zwei Pools - davon einer mit tollem Infinity-Effekt - und das azurblaue und blitzsaubere Meer laden zum Baden ein.
Das Zentrum des Hotels bildet ein weitläufiges Hauptgebäude, in dem sich die Rezeption, Restaurants und Shops befinden. Apropos Rezeption: Mit dieser kommt man eigentlich im Gegensatz zu anderen Hotels kaum in Berührung. Bereits vor Betreten des Hauses wird man von Angestellten in Empfang genommen und in die Bar geführt. Während eines erfrischenden Drinks werden die üblichen Formalitäten per Tablet kurz und schmerzlos erledigt. Anschließend wird man zum Zimmer geleitet - die Koffer werden, wie man es sich von einem Haus dieser Kategorie erwarten darf, gebracht.
Das "Daios Cove" besteht aus insgesamt rund 300 Zimmern und Suiten. Die meisten Wohneinheiten besitzen Meerblick - wobei dieser teilweise durch die Vegetation und andere Häuser etwas eingeschränkt ist. Wer also Wert auf gute Aussicht zum Meer legt, sollte dies bei der Buchung unbedingt auch extra anführen.
Neben den Deluxe-Zimmern und den Junior Suiten (die von der Ausstattung sehr ähnlich sind und teilweise auch über einen kleinen, privaten Pool verfügen) gibt es noch eine Vielzahl von Suite-und Villa-Kategorien. So können es sich Familien beispielsweise in der zweistöckigen "Three Bedroom Family Villa" auf 130 Quadratmetern bequem machen. Das Non-Plus-Ultra ist allerdings "The Mansion" mit 600 Quadratmetern Größe. Neben einem Außenpool kann man hier auch ein eigenes Spa, Dampfbad, Gym, eine Sauna sowie ein Innenschwimmbecken genießen.
Die Zimmer sind in einem eleganten, eher nüchternen Stil eingerichtet - Beige-, Braun und Blautöne überwiegen hier. Etwas gewöhnungsbedürftig: Das Badezimmer im Eingangsbereich ist offen - lediglich die Dusche und das WC werden durch halbtransparente Glastüren abgetrennt. Insgesamt bieten die Räume aber, was man sich im Fünf-Sterne-Bereich erwartet.
Eines der Highlights der Zimmer ist aber jedenfalls, was sich davor abspielt: Sämtliche Räume besitzen Außenbereiche, die neben einer Terrasse (mit oder ohne Pool) vor allem auch ein wunderbares Panorama bieten - sei es auf die Bucht oder die mittlerweile üppige Vegetation. Letztere zieht sich durch die ganze Anlage - riesige Kakteen, Hibiskus-Stauden, Oliven-Bäume, Bougainvillea, Jasmin-Sträuche und noch viel mehr bilden hier ein harmonisches Ganzes.
Was wäre ein Urlaub ohne Essen? Dazu gibt es im "Daios Cove" genug Möglichkeiten: Im Hauptrestaurant "Pangea" wird Frühstück und Abendessen in Buffetform eingenommen. In Anbetracht von Corona werden die Speisen durch Angestellte vorgelegt. Das Angebot ist groß und abwechslungsreich - die Qualität sehr gut.
Daneben kann man sich in zwei A-la-Carte-Restaurants kulinarisch verwöhnen lassen: Die gemütliche "Taverna" bietet High-End-Versionen mediterraner Klassiker, wie gegrillten Fisch oder Baklava. Vieles wird mit einem speziellen "Twist" zubereitet: Originell ist beispielsweise ein griechischer Salat als Gazpacho-Variation. Schließlich kann man auch noch im Fine-Dining-Restaurant "Ocean" exklusive Kreationen genießen.
Die reguläre Halbpension wird im "Pangea" eingenommen, wer in den anderen beiden Restaurants essen möchte, dem werden jeweils 30 Euro (bei Erwachsenen) angerechnet. Wichtig ist dabei, auf jeden Fall zeitgerecht zu reservieren - die beiden A-la-Carte-Lokale sind stark nachgefragt. Neben den drei Restaurants gibt es noch eine Beach Bar (für den kleinen Hunger untertags), die schöne "Crystal Box" Bar im Haupthaus sowie die chillige "Ocean Bar" unweit des gleichnamigen Restaurants. Das Preisniveau in den Restaurants und Bars ist entsprechend der Hotelkategorie gehoben. Eine Flasche Mineralwasser kostet beispielsweise (Stand September 2021) 5,50 Euro, ein Cocktail rund 15 Euro. Für das Urlaubsbudget sollte man bei Halbpension daher noch mit einigen "Sonderposten" rechnen.
Untertags spielt sich das Leben im "Daios Cove" naturgemäß hauptsächlich rund um die beiden Pools sowie am Meer ab. Letzteres ist glasklar mit einem phantastischen türkis-blauen Farbspektrum: Genauso, wie man es sich in Griechenland vorstellt. Der private Sandstrand ist ebenfalls schön und sauber - allerdings aufgrund der natürlichen Gegebenheiten nicht besonders groß - vor allem für ein 300-Zimmer-Hotel. Aus diesem Grund sind die Sonnenschirme relativ eng angeordnet - der Abstand zum Nachbarn ist daher etwas eng.
Ein großer Pluspunkt am Strand sind die superfreundlichen Hotelangestellten, die sich um Liegen, Badetücher oder Essen und Getränke kümmern. Weniger gut gefallen die Abgase der Motorboote und Scooter, deren Gestank sich recht penetrant über den Strand zieht. Glücklicherweise sind diese nicht die ganze Zeit unterwegs - sie fahren auch in der Regel hinaus aufs offene Meer. Wem am Strand zu langweilig wird, der kann jede Menge Wassersportarten betreiben, ins Gym gehen oder sich im hauseigenen Spa verwöhnen lassen. Ein brachiales Animationsprogramm gibt es nicht - allerdings immer wieder spannende Events und chillige Parties.
Das Publikum im "Daios Cove" ist international und sehr gemischt: Paare auf Honeymoon finden sich hier genauso wie Familien und Best Agers. Die Konzentration an Louis-Vuitton-, Yves-Saint-Laurent- und Christian-Dior-Taschen ist jedenfalls sehr hoch - aber man wird auch nicht schief angesehen, wenn man sich dem Markendiktat nicht unterwerfen will. Die Stimmung ist insgesamt sehr entspannt und stressarm - wie man es sich in Griechenland wünscht.
Hält also das "Daios Cove", was Kataloge und Social-Media-Postings versprechen? Diese Frage kann man guten Gewissens mit "Ja" beantworten. Das Resort ist auch in natura architektonisch und landschaftlich wunderschön - aber auch die Soft Skills des Hauses passen zu dem Niveau, das man sich in dieser Hotelkategorie erwartet.
Der Aufenthalt für diesen Produkttest wurde nicht zur Verfügung gestellt. ReiseInsider oder die Cubo Media GmbH haben keine finanzielle Zuwendung oder sonstiges Sponsoring für diesen Artikel erhalten.
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