Seit mehr als 100 Jahren steht der Name Gellért für das wohl bekannteste Hotel in Budapest. Fertiggestellt im Jahr 1918, ist es nicht nur aufgrund seiner eleganten Jugendstil-Architektur sondern auch wegen seines berühmten Thermalbades berühmt. Kein Wunder, dass neben Prominenten wie dem Dalai Lama, Antony Quinn, Kirk Douglas, Jane Fonda, Pablo Casals, Arthur Rubinstein, Richard Nixon, Yehudi Menuhin oder Andrew Lloyd Webber auch viele "normale" Reisende im berühmten Gellért abgestiegen sind.
Ende 2021 wurde das Hotel allerdings für dringend notwendige Renovierungen geschlossen. Wiedereröffnet wird es erst 2027 werden - und zwar, wie nun bekanntgegeben wurde, als Teil der Mandarin Oriental Hotel Group. Dabei wird die denkmalgeschützte Fassade erhalten - das Innenleben wird hingegen einige Umbauten und Upgrades erfahren. So soll die Zahl der Zimmer und Suiten von zuletzt 234 auf nur noch 143 reduziert werden.
"Wir werden in Budapest mit der gleichen Sorgfalt vorgehen wie bei unseren anderen historischen Häusern und sicherstellen, dass wir die lokale Handwerkskunst und das ungarische Kulturerbe ehren und respektieren, während wir den höchsten Luxus, modernen Komfort und die Nachhaltigkeitsstandards integrieren, für die Mandarin Oriental bekannt ist", erklärte Laurent Kleitman, der neue (seit September 2023) Chief Executive der Mandarin Oriental Hotel Gruppe.
Ein großer Schwerpunkt wird beim Umbau des Gellért auf das Thema Wellness gelegt. Das Spa wird künftig sieben Erlebnisbereiche umfassen, in denen Wellness- und Schönheitsbehandlungen angeboten werden. Dabei sollen die für die Gruppe charakteristischen asiatischen Therapien mit osteuropäischen Spa- und Schönheitsbehandlungen kombiniert und auch ein Fokus auf die historische Bade- und Spa-Kultur Ungarns gelegt werden.
Für die Neugestaltung der Zimmer und Suiten sowie der Spa- und öffentlichen Bereiche des Hotels, das künftig offiziell Mandarin Oriental Gellert, Budapest heißen wird, wurde das in London ansässige Innenarchitekturbüro Alexander Waterworth beauftragt, das bereits für das Mandarin Oriental, Costa Navarino engagiert wurde. Bekannte Projekte der Interior Designer für andere Klienten waren unter anderem The Kensington Hotel in London, das Rosewood Bermuda oder die Masseria Petrarolo in Apulien - durchwegs architektonische Schmuckstücke.
Das im selben Komplex liegende Gellért Bad ist von der Schließung und vom Umbau übrigens nicht betroffen - es gehört der Stadt Budapest und wird von dieser betrieben. Das Hotel selbst befindet sich im Besitz des Investmentunternehmens BDPST, dessen Eigentümer und Präsident István Tiborcz ist. Dieser erklärte: "Das Gellért-Hotel ist vielleicht das symbolträchtigste Gebäude in Budapest, das den meisten Ungarn am Herzen liegt. Für uns ist es nicht nur ein spannendes Immobilienentwicklungsprojekt, sondern auch eine große Verantwortung gegenüber dem Gebäude, seiner Geschichte und den Bewohnern Budapests."
Mandarin Oriental feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen: Die Gruppe entstand 1974 aus der Fusion der Betreibergesellschaften des The Mandarin in Hongkong und dem The Oriental in Bangkok. Neben den beiden noch immer bestehenden Flagship-Häusern gibt es mittlerweile 40 Hotels in Amerika, Europa und Asien. Besonders bekannt sind unter anderem die Mandarin-Oriental-Hotels in New York, Tokio, Paris, London und Barcelona.
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