Die Auswahl an Kreuzfahrtlinien in Europa ist durchaus groß. Wenn es aber um Reisen mit kleineren Kindern geht, so stellt sich die Situation schon etwas anders dar: Die Schiffe sollen auf Familien ausgerichtet sein, die Destinationen ein kindgerechtes Programm bieten und idealerweise ist die Bordsprache deutsch. Wenn eine solche Cruise darüber hinaus (halbwegs) leistbar ist, dann ist das natürlich auch kein Fehler (mehr zum Thema "Kreuzfahrt mit Kindern" gibt es hier).
Bei diesen Wünschen wird die Liste an geeigneten Unternehmen schon deutlich kürzer: Wer es darauf schafft, ist aber zweifellos Aida. Die Schiffe mit dem bekannte Kussmund am Bug, den Augen am Rumpf und dem bunten Logo sind genau darauf ausgerichtet: Auf deutschsprachiges Publikum - inklusive Familien mit Kindern.
Nachdem wir die Idee geboren haben, mit zwei Kindern im Alter von 6 und 7 Jahren auf Kreuzfahrt zu gehen, ist Aida also recht schnell auch in unseren Fokus geraten. Warum überhaupt eine solche Art des Sommerurlaubs? Einfach deswegen, weil sie eine Kombination aus Erholung, Unterhaltung und dem Kennenlernen neuer Orte bietet. Wer mit Kids zu tun hat, weiß, dass Entertainment mehrfacher Art im Urlaub ein wichtiger "Erfolgsfaktor" ist.
Als Fahrgebiet wählten wir Nordeuropa - und zwar deswegen, weil das Mittelmeer im Sommer zu heiß ist und viele Ziele überlaufen und nicht unbedingt kindgerecht sind. Ausgrabungen auf griechischen Inseln zu besuchen, ist sicher auch nicht Jederkinds Sache. Bei Aida gab es eine nette "Einstiegsreise", die mit der großen Aida Nova (in der Eigenschreibweise AIDAnova) von Kiel aus in Richtung Norwegen und Dänemark führte. Das Routing sah so aus: Kiel - Seetag - Oslo - Kristiansand - Skagen - Kopenhagen - Aarhus - Kiel.
Buchungsvorgang
Wir buchten die Reise online rund vier Monate vor Abfahrt - der Vorgang lief komplett problemlos ab. Dabei wählten wir eine Balkonkabine zum Aida Premium All Inclusive Tarif, zu dem beispielsweise Getränkepakete (Aida Comfort Deluxe bzw. Kids & Teens) gehören. Zusätzliche Goodies waren täglich zwei Flaschen Mineralwasser auf der Kabine, eine frühzeitige Buchung von Ausflügen oder eine einmalige Umbuchungsmöglichkeit. Noch nicht inkludiert waren hier unter anderem die Landausflüge und natürlich die Anreise aus Österreich. Mehr zu den Aida-Tarifen gibt es hier: aida-cruises.at/buchung/tarife.
Unser "Zimmer" war eine Verandakabine Komfort, deren Größe mit 15 bis 19 Quadratmetern angegeben wird. Dort finden bis zu vier Personen Platz - für Kinder wird entweder ein Bett aus der Decke geklappt oder ein Ausziehsofa bereit gemacht. Der Preis für dieses Arrangement betrug rund 4.800 Euro für die gesamte Familie, wovon etwa 1.200 Euro angezahlt werden mussten (der Rest folgte rund ein Monat vor Abfahrt). Angenehm war, dass die Buchung zuerst für einige Tage als Option gesichert und erst dann zur Fixbuchung wurde.
Anreise
Wer nicht gerade am Meer wohnt, muss zum Schiff logischerweise anreisen. Aida bietet viele Abfahrten ab Hamburg und Kiel ab - beides gut zu erreichen. Nach Hamburg kommt man am einfachsten per Flugzeug, am umweltfreundlichsten per ÖBB Nightjet. Nach Kiel ist es dann noch eine gute Stunde Fahrzeit mit dem Zug (wobei man bei der nicht immer zuverlässigen Deutschen Bahn auf jeden Fall einen zeitlichen Spolster einplanen sollte).
Apropos: Kreuzfahrtkenner wissen, dass man immer einen "Sicherheitstag" vor Abfahrt anreisen sollte. Hier lässt sich gleich ein interessanter Städtetrip nach Hamburg mit der Seereise verbinden. Pflichttermin für Familien ist dort natürlich das Miniatur-Wunderland (www.miniatur-wunderland.de, ReiseInsider-Tipp: früh Tickets sichern - gerade attraktive Besuchszeiten sind lange vorher ausgebucht). Aber auch eine einstündige Hafenrundfahrt wird den meisten Kindern Spaß machen und stellt gleich eine gute Einstimmung für die nachfolgende Kreuzfahrt dar (nähere Infos dazu gibt es hier: www.hamburg.de/tourismus/hamburg-erkunden/hafenrundfahrt/hafenrundfahrten-hamburg-309396).
Einmal in Kiel angekommen, erreicht man den Hafen sehr einfach und rasch - rund 20 Minuten kann man hier zu Fuß einplanen. Dabei gibt es übrigens einen sehr guten Service von Aida: Rechts außerhalb des Bahnhofs stehen nämlich Kastenwägen bereit, an denen man bereits kostenlos die Koffer abgeben kann.
Einschiffung
Dieses Thema kann - vor allem mit Kindern - bei längeren Wartezeiten gehörigen Stress bereiten. Wir haben daher im Vorfeld online über die Aida-App eine Zusatzoption gebucht. Diese nennt sich Früher an Bord und kostet pro Erwachsenem 35 Euro, und für Kids nichts. Damit konnte man ab 11 Uhr aufs Schiff gehen - die Kabine ist dabei allerdings in der Regel noch nicht fertig.
Dass dieser kleine Aufpreis eine exzellente Investition war, bestätigte eine immens lange Schlange vor dem Terminalgebäude in Kiel. Hier waren hilfreiche Aida-Geister unterwegs, denen wir sagten, dass wir diese Option hätten - sie führten uns dann an der Schlange vorbei nach vorne.
Der Check-In selbst verlief dann auch sehr schnell und unkompliziert, sodass wir nach der Sicherheitskontrolle bereits nach wenigen Minuten an Bord gehen konnten. Wie lange die reguläre Prozedur gedauert hätte, ist schwer zu sagen. An sich gibt Aida Check-In-Zeiten vor - wie gut das funktioniert, wissen wir nicht.
Erste Eindrücke
Die Aida Nova ist - ohne Übertreibung - ein richtig großes Schiff. Nach der Brutto-Raum-Zahl (BRZ) befindet sie sich mit Stand Februar 2025 auf Platz 14 der weltweit größten Ozeandampfer. An Bord gibt es 2.626 Gästekabinen, die bei voller Belegung mehr als 5.200 Passagieren Platz bietet. Bei Kreuzfahrtschiffen gibt es übrigens auch eine Auslastung, die über 100 Prozent hinausgeht - und zwar dann, wenn in einer Kabine mehr als die "üblichen" zwei Personen nächtigen. Meistens ist das dann der Fall, wenn - wie bei uns - Kinder mitreisen.
Insgesamt gibt es auf dem 337 Meter langen und 42 Meter breiten Schiff 17 für Passagiere zugängliche Decks (von Deck 3 bis Deck 20 - auf ein Deck 13 wurde aus bekanntem Grund verzichtet). Für die Kulinarik stehen 17 Restaurants und Snack Bars zur Verfügung, für Wasserratten gibt es einen größeren Pool (mit Schiebedach), jede Menge Whirlpools und auch drei lange Rutschen. Video-Eindrücke zur Aida Nova finden Sie übrigens auf unserem YouTube-Kanal: youtu.be/WJlCNpz-qyk.
Bei den ersten Erkundungen des Schiffs war auch gleich klar, dass es sich bei der Aida Nova um ein weitläufiges und modernes (Baujahr 2018) Schiff handelt. Und auch der Fokus auf die primäre Zielgruppe war recht klar: Derart farbenfroh haben wir noch selten ein Schiff erlebt. Sonst war vieles hinsichtlich der öffentlichen Areale so, wie man es von den zeitgemäßen Kreuzfahrtschiffen kennt - ein Bereich mit Hauptrestaurants, Bars und Shops in den mittleren/unteren Decks und ein zweiter eher oben mit Pools, weiteren Food- und Beverage-Outlets.
Eine Sache ist aber ganz anders als bei den meisten Schifffahrtslinien. Es gibt bei Aida nämlich kein großes Theater (das sich ja meist über zwei der unteren Decks am Bug befindet), sondern ein in der Mitte des Schiffes liegendes rundes Theatrium, das sich über die Decks 6 bis 8 erstreckt. Auf der untersten dieser drei Etagen befindet sich eine Bühne, die so ziemlich alle "Stückerln" spielt, auf den Rängen befinden sich die Sitzplätze, um sich Vorführungen anzusehen. Das ist aber schon so ziemlich alles, was vom Schiffsdesign grundlegend "anders" ist.
Kabine
Mit einer gewissen Spannung erwarteten wir unsere Balkonkabine, da wir uns natürlich die Frage gestellt haben, ob die paar Quadratmeter für zwei Erwachsene und zwei Kinder nicht doch recht "kuschelig" sein würden. Unsere Kabine war so aufgeteilt, wie man es ebenfalls von vielen anderen Schiffen kennt: Nach dem Betreten befand sich auf der einen Seite das Bad samt WC, auf der anderen die Garderobe.
Im Hauptraum war dann zuerst das Doppelbett und dahinter die zu einem Kinderbett umfunktionierte Couch samt heruntergeklapptem Zusatzbett angeordnet. Gegenüber stand ein Schreibtisch samt darüber montiertem Fernseher, daneben befand sich noch ein kleines Regal für Gläser usw. Das Bad war nicht übermäßig groß, aber in Ordnung. Ein ausreichend großer Kleiderschrank befand sich neben dem Bett auf der Wand zum Bad.
Von Design und Farbgestaltung war die Kabine sehr hell, freundlich und doch elegant - die Aida-"Buntheit" war hier glücklicherweise nicht zu spüren (im übrigen werden auch die farbenfrohen Kabinen mancher älterer Schiffe umgestaltet - ReiseInsider berichtete). Beige und hellblaue Akzente waren das höchste an Farb-Gefühlen in der Kabine.
Was es in der Kabine nicht gab, war ein Wasserkocher oder eine Kaffeemaschine. Und leider suchte man auch einen Kühlschrank vergeblich. Steckdosen und USB-A-Anschlüsse gabe es hingegen in ausreichender Menge. Ein nettes Extra war auf dem (ausreichend großen) Balkon aufgehängt: Hier konnte man es sich auf einer Hängematte bequem machen. Alternativ standen zwei Sitze, ein Tischchen und ein Fußhocker zur Verfügung. Kabinenservice gab es einmal täglich.
Um die Eingangsfrage zu beantworten: Riesig war die Kabine mit "200-Prozent-Auslastung" zwar nicht - allerdings hatten wir nie das Gefühl, uns gegenseitig auf die Füße zu treten. Kurzum: Für Familien ist diese Belegung unserer Meinung nach kein Problem.
Restaurants & Bars
Auf einem riesigen Schiff wie der Aida Nova ist natürlich auch die Auswahl an Restaurants recht groß - und hier ist auch vermutlich für fast jeden Geschmack etwas dabei. Beginnen wir mit dem größten Food-Outlet, dem Marktrestaurant - dabei handelt es sich wenig überraschend um ein riesiges Buffet-Restaurant, in dem es zu den Essenszeiten ziemlich lebhaft zugeht. Die Auswahl ist naturgemäß groß - die kulinarische Finesse allerdings nicht unbedingt. Aber das erwartet man sich an so einem Ort wohl auch nicht.
Ähnlich geht es im Bella Donna zu, das sich ein Deck über dem Marktrestaurant befindet und einen leicht mediterranen Einschlag bietet. Das Fuego in der Nähe des Pools bietet hingegen Tacos, Pizza und Co und stellt eine gute Alternative dar. Kurzum: Die drei Buffet-Restaurants sind groß, von Seiten der Kulinarik wenig spektakulär. Der leichte Kantinencharakter wurde leider auch noch durch Teile des Personals unterstrichen, bei denen Freundlich- und Geschwindigkeit nicht zu den Kernkompetenzen zählten. Dies traf allerdings glücklicherweise nur auf einen Teil der Kellnerinnen und Kellner zu.
Leider war dies auch in anderen Restaurants und Bars Thema - so musste man mitunter recht lange anstehen, um sich seinen Cocktail (im Plastikbecher) mixen zu lassen. Manchmal passierte es gar, dass man quasi "übersehen" und nur mittels einer gewissen Aufdringlichkeit seinen Drink bestellen "durfte". Ein besonderes Bonmot, das aber auch der deutschen Pünktlichkeits-Seele geschuldet sein konnte, erlebten wir in einer der Bars: Dort konnten wir zwar (relativ zügig) einen Kaffee bestellen - die in der Vitrine vorbereiteten Köstlichkeiten blieben uns aber verwehrt, da dieses Angebot erst eine Viertelstunde später "geöffnet" werden würde. Kann man so machen, muss man aber nicht.
So, nun genug mit der Meckerei - bei den Restaurants gibt es nämlich durchaus auch einiges Positives zu berichten. Abseits der Buffetabfertigung findet man auf der Aida Nova Spezialitätenrestaurants, von denen wir einige testeten. Nicht ohne Grund waren wir des Öfteren im Brauhaus - nicht nur wegen des an Bord mit entsalztem Meerwasser gebrauten Bieres (das übrigens köstlich war) sondern weil dort eigentlich immer ein Platz zu finden war. Und das zünftige Essensangebot von Bratwurst bis Schnitzel konnte tatsächlich überzeugen!
Feiner und gediegener ging es in der Brasserie French Kiss sowie im leckeren Fischrestaurant Ocean's zu. Beides war hinsichtlich Essensqualität und Service ganz wunderbar. Zumindest einmal ist die Time Machine ein Muss: Dieses Event-Restaurant, das einen mit schauspielerischer Bergleitung in die Tiefe der Meere entführte, war witzig gestaltet - und geschmeckt hat es auch hier. Ob es bei Best Burgers @ Sea tatsächlich die besten Burger auf dem Meer gibt, konnten wir aufgrund der gefühlt ständig vorhandenen Schlange nicht herausfinden - und auch das Fine-Dining-Restaurant Rossini ließen wir wegen der mitreisenden Kinder aus. Cool und originell ist übrigens auch der bordeigene Dönerladen.
Die genannten waren aber noch immer nicht alle Restaurants - um alle zu testen, würde man vermutlich zwei Reisen benötigen. Übrigens ist die Reservierung nicht immer ganz einfach: Als wir zum ersten Mal online einige Wochen vor Reiseantritt Spezialitätenrestaurants reservieren wollten, waren viele schon ausgebucht. Da es aber doch öfters "No Shows" gibt, kann man durchaus einfach auch spontan nachfragen - so konnten wir unser Dinner aufgrund des tollen Maitre'd im hiermit doppelt positiv erwähnten Ocean's genießen.
Unser ReiseInsider-Tipp daher: Die (im Preis inkludierten) Spezialitätenrestaurants so früh wie möglich reservieren. Einen Platz in den aufpreispflichtigen A-la-carte-Restaurants (wie Time Machine, Sushi House, Rossini oder das Churrascaria Steakhouse) zu bekommen, ist weniger problematisch.
Unterhaltung
Bei einem solchen Schiffsriesen wird natürlich Unterhaltung groß geschrieben: Vom Klettergarten über die bereits erwähnten Wasserrutschen bis hin zum Casino gibt es hier für groß und klein allerhand zu tun und entdecken. Das Tagesprogramm gibt es online und gedruckt auf Ständern zum Mitnehmen - auf die Kabine wird es wie in anderen Reedereien nicht geliefert.
Das Unterhaltungszentrum ist zweifellos das Theatrium in der Schiffsmitte, wo untertags beispielsweise interessante Gesprächsrunden und abends Shows an- und dargeboten werden. Einige davon waren auch wirklich sehr gut - die Aida-eigene Produktionsfirma konnte hier beispielsweise mit Seilakrobatik so einiges aus der speziellen dreistöckigen Location zaubern. Ein Manko hat das Theatrium allerdings: Die Sitzplätze sind trotz der Größe vor allem bei guter Auslastung des Schiffes schnell vergeben.
Gameshows wie einen "Wer wird Millionär"-Ableger man im kleineren aber ebenfalls sehr coolen Studio X besuchen. Livemusik gibt es hingegen in der Rock Box. Für die jüngeren Reisenden stehen die Kinderclubs Mini, Kids und Wave (je nach Alter) bereit - sehr nett gestaltet, bei den (wenigen) Besuchen fühlte sich unser Nachwuchs durchaus wohl!
Und was wäre ein Schiff ohne Einkaufen? Auch diesbezüglich wird einem auf der Aida Nova einiges geboten - unter anderem ein großer Aida-Markenshop. Wer sich gerne sportlich betätigt oder seine Schönheit pushen lässt, wird sich auch im großen Wellness-, Sport- und Spabereich wohlfühlen. Wie man sieht: Die Aida Nova spielt den großen Vorteil der Riesenschiffe sehr gut aus - indem sie ein enormes Unterhaltungsprogramm bietet. Wem hier noch langweilig wird, dem ist tatsächlich nicht zu helfen.
Ausflüge
Sind Entertainment & Co die riesigen Vorteile eines solchen großen Schiffes, so kann dessen Dimensionierung bei Landgängen auch zum Nachteil gereichen. Gerade die Wartezeit auf einen Shuttle-Bus kann hier etwas länger dauern - oder wenn man nicht direkt am Hafen anlegt sondern auf Tender-Boote angewiesen ist (was bei dieser Reise nicht der Fall war), muss man mitunter ebenfalls etwas mehr Zeit einplanen.
Wir buchten auf dieser Reise zwei Landausflüge (Skagen und Aarhus) und machten uns in Oslo, Kristiansand und Kopenhagen (bis auf das auf den im Vorfeld gebuchte Hop-on-hop-off-Ticket) selbst auf den Weg. Bei den Ausflügen achteten wir natürlich vor allem darauf, dass sie kindgerecht waren.
Der erste Ausflug in Skagen führte zuerst zu einer von einer Düne zum Großteil bedeckten Kirche, bevor es anschließend mit dem Sandormen-Traktorbus in Grenen zu der Stelle ging, wo Nord- und Ostsee an einer Landzunge aufeinander stoßen. Den Abschluss machte hier noch ein kleines Museum. Der zweite Trip fand dann in Aarhus statt, wo eine Fahrt in einem Nostalgiezug, ein Abstecher auf den Aussichtsberg Himmelbjerg sowie ein Kaffeepause auf dem Programm standen.
Bei den Ausflügen gab es überhaupt nichts auszusetzen - gut organisiert, keine längeren Wartezeiten und kompetente Guides. Gebucht wurden sie bereits vor Antreten der Reise - die Kosten lagen für den ersten Ausflug bei 95 Euro pro Erwachsenem und 22,50 Euro pro Kind. Beim zweiten bezahlten wir rund 107 bzw. 53 Euro.
Kosten
Eine Kreuzfahrt ist zwar nicht gerade billig - wer aber schon einmal mit Family in einem komfortablen Club geurlaubt hat, weiß, dass man hier auch schnell einmal finanziell "die Hosen runterlässt". Wir bezahlten für die reine Schiffsreise mit dem Zusatzpaket wie eingangs erwähnt knapp 4.800 Euro. Dazu kamen aber noch die genannten Landausflüge, die Früher an Bord-Option, die Anreise nach Hamburg, das Hotel ebendort (man soll ja schließlich immer am Vortag anreisen) sowie die Fahrt von und nach Kiel.
Diese - nicht unbeträchtlichen - Zusatzkosten, die natürlich bei einer Familie deutlich höher ausfallen als etwa bei Paaren, müssen berücksichtigt werden, wenn man eine solche Reise plant. Gerade die Landausflüge können ins Geld gehen, wobei man hier Aida zugute halten muss, dass die Kosten der Ausflüge im Vergleich zu anderen Reedereien nicht übertrieben hoch sind und Kinder auch deutlich weniger bezahlen. Sparpotential bieten eigene Erkundungen der Städte bei den angelaufenen Häfen. Aber Vorsicht: Hierbei ist man selbst dafür verantwortlich, wieder rechtzeitig zu "All on Board"-Zeit zurück zu sein. Denn sonst kann es passieren, dass das Schiff ohne einen ablegt - und das ist natürlich mit Kindern noch einmal unangenehmer.
Fazit
Wer mit Kindern auf Kreuzfahrt gehen und aus einem vollen Programm schöpfen möchte, kann auf der Aida Nova eigentlich nicht viel falsch machen: Alles groß und bunt, tolles Unterhaltungsprogramm und kulinarisch gibt's für den Nachwuchs auch allerhand. Kindgerechte Ausflüge und der Kids Club runden das positive Bild ab.
Trotzdem haben wir auch Bereiche entdeckt, wo wir uns - vor allem aus "Erwachsenensicht" - mehr erwartet hätten und was unserer Meinung nach andere Kreuzfahrten wie etwa Royal Caribbean (hier die Symphony of the Seas im Test) oder die Holland America Line (hier die Nieuw Statendam in der Review) besser machen. Dazu gehört in erster Linie das Service an Bord, das teilweise ziemlich enttäuschend war. Auch die Atmosphäre in den Buffetrestaurants erinnerte leider eher an Kantinen, wobei das angebotene Essen zumindest recht akzeptabel war.
Was uns hingegen wirklich gut gefallen hat, war das Schiff selbst - es ist relativ neu und dadurch sehr modern und gut in Schuss. Und auch die Größe - wenn man sie denn mag - bringt viele Vorteile mit sich. Ein besonderer Pluspunkt sind auch die Spezialitätenrestaurants und - trotz aller Kritik - einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Servicegedanken wirklich gelebt haben.
Würden wir wieder mit Aida fahren? Mit Kindern ganz sicherlich, als erwachsenes Paar eher nur dann, wenn die Destinationen wirklich spannend sind. Dafür bieten unserer Meinung nach andere Reedereien mehr. Allerdings sind Geschmäcker ja verschieden und daher ist es kein Wunder, dass Aida im deutschsprachigen Raum viele treue Fans hat!
Die Tickets für diesen Produkttest wurde nicht zur Verfügung gestellt. ReiseInsider oder die Cubo Media GmbH haben keine finanzielle Zuwendung oder sonstiges Sponsoring für diesen Artikel erhalten. Bitte beachten Sie, dass die Informationen dieses Artikels nach bestem Wissen eingearbeitet wurden - wir können allerdings keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität übernehmen.
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