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Set Jetting: Auf den Spuren von James Bond in Sölden

Erstellt von Martin Dichler.  Veröffentlicht am 22.01.2024

Mit dem neuen Reisetrend auf der Suche nach Filmlocations.

Das ice Q diente im Film als Klinik. © Martin DichlerAuffahrt zum Tiefenbacher Gletscher: Auch hier verfolgte 007 Bösewichte. © Martin DichlerDas Flugzeug aus der legendären Spectre-Szene. © Martin DichlerSchon bei der Talstation wartet die erste Filmrequisite. © Martin DichlerDas ice Q Restaurant am Gaislachkogl. © Martin DichlerGleich mehrere Dreitausender umgeben Salden. © Martin DichlerDie Timmelsjoch-Hochalpenstraße ist eine Augenweide. © Martin Dichler

Jahr für Jahr entwickeln sich neue Reisetrends - zuletzt konnte sich das "Set Jetting" steigender Beliebtheit erfreuen. Was ist das überhaupt? Keine Sorge - falls man mit dem Begriff nichts anfangen kann, ist man nicht allein. Aber wie bereits die Geschichte zur bayrischen "Rosenheim-Cops Tour" zeigte, machen sich immer mehr Touristen auf den Weg, um Filmsets ihrer Lieblingsfilme und -serien aufzusuchen.

Das malerische Sölden im Tiroler Ötztal gehört seit einigen Jahren auch zu diesen Locations. Das Dorf mit seinen rund 3.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zählt mit mehr als 140 Kilometer Pistenspaß zu den bekanntesten Skigebieten Österreichs. Doch Sölden ist nicht nur für Wintersportler attraktiv, sondern mit 1.600 Kilometern Wanderwegen, 100 Hütten und Almen sowie der "Bike Republic Sölden" auch ein Eldorado für Sommerurlauber.

Für Fans von James-Bond-Filmen hält Sölden mit seiner 007 Elements-Ausstellung auf 3.048 Metern Seehöhe auch noch einen besonderen cineastischen Leckerbissen bereit. Als im Jahr 2015 rund 500 Mitglieder der 20th Century Studios in Sölden erschienen, war der Ort außer Rand und Band: Denn niemand geringerer als der britische Schauspieler Daniel Craig kam ins Ötztal, um einen Teil des damals neuesten James Bond Streifens "Spectre" zu drehen.

Lizenz zum Filmen - in Österreich
Das Filmteam hatte für den 24. James Bond Film ein sattes Budget von 245 Millionen US-Dollar zur Verfügung, das unter anderem für aufwändige Außenaufnahmen von Regisseur Sam Mendes genutzt wurde. Kein Wunder also, dass für die packenden Actionszenen des Films 1A-Locations in London, Rom, Mexiko-City, Tanger, Oujda sowie Erfoud (Marokko) und schlussendlich auch in Österreich ausgesucht wurden. In der Bergwelt der Alpenrepublik wurden man gleich mehrfach fündig: So wurde nicht nur in Sölden, Kartitsch und Obertilliach gedreht, sondern auch im steirischen Altaussee. 

Besonders in Erinnerung blieben wohl vielen Spectre-Zuschauern die hochalpinen Actionszenen - mit ihrem umwerfenden Bergpanorama sowie dem höchstgelegenen Haubenrestaurant Österreichs namens ice Q, dessen Gebäude sich mit seiner futuristisch anmutenden Glasverkleidung an der Bergstation des Gaislachkogl als perfekte Filmlocation angeboten hat. Nicht zu vergessen Jakob Falkner: Dem Söldner Bergbahnchef war es nicht unmaßgeblich zu verdanken war, dass genau jener Ort schlussendlich zur Filmlocation wurde. 

Mit "Spectre" versuchte man, den erfolgreichen Vorgängerfilm "Skyfall" noch einmal toppen. Co-Produzent Gregg Wilson wollte eine "vollkommen irre Sequenz" abliefern, wie er am Set sagte. Und nach getaner Arbeit in 3.048 Metern Seehöhe schwärmte er laut eines tirol.at Berichtes: "Es wird spektakulär. Tirol hatte alles, was wir brauchten, um solche Sequenzen zu drehen."

Bergstation wird zu Klinik
Im Film wurde das ice Q-Restaurant am Gaislachkogel kurzerhand zur "Hoffler Klinik", die über einen eigenen hochalpinen Flughafen verfügt. Dank 3D-Filmraffinessen wurde die Bergstation samt Restaurant im Kinofilm um ein Vielfaches größer dargestellt als sie tatsächlich ist. Am besagten Ort traf James Bond auch das erste Mal auf Madeleine Swann, der Tochter des Topterroristen Mr. White, die es zu beschützen galt. 

An dieser Stelle beginnen auch die bekanntesten Actionszenen des Films mit einer Verfolgungsjagd, bei der Bösewicht Hinx und seine Handlanger Madeleine entführen und mit ihr vom Berg über die Gletscherstraße ins Tal flüchten. In James-Bond-Manier macht sich Geheimagent 007 daran, die Wagengruppe mit einem Flugzeug zu verfolgen, schaltet dabei im Handumdrehen einige böse Jungs aus, verliert beim Versuch Swann zu retten die Flügel seines Flugzeuges, durchschlägt damit einen Heustadl und rettet schließlich seine spätere Lebenspartnerin. 

Wer nach Sölden kommt, muss nicht lange suchen, um auf Spuren von James Bond zu stoßen. Bereits die Talstation der Gaislachkoglbahn, die zur beeindruckenden 007 Elements Dauerausstellung in 3.048 Meter Höhe führt, ist unübersehbar in James Bond- Design gebrandet. An der Dorfstraße, direkt am Zugang zur Liftstation begrüßt einen bereits das erste Filmrequisit - ein bei den Filmaufnahmen zerstörter Range Rover. 

Gästemagnet James Bond
Von der 2.157 Meter hoch gelegenen Mittelstation der Gaislachkoglbahn, die auch Schauplatz einer spannungsgeladenen Filmsequenz, in der Q mitwirkte, war, gleitet die moderne 3S-Bahn direkt auf die Bergspitze zur James Bond Erlebniswelt Elements 007, in der in neun Räumen auf zwei Etagen vieles rund um die Spectre-Filmproduktion sowie die Geschichte der James-Bond-Filme gezeigt wird. Zahlreiche Filmrequisiten, darunter das von James Bond zerstörte Flugzeug, bereichern die multimediale Ausstellung, deren Eintritt für Erwachsene 24 Euro kostet. Aber Achtung: Um zur Ausstellung zu gelangen, muss man (wenn man nicht wandert) die Gaislachkogelbahn benutzen, was mit zusätzlichen  Kosten verbunden ist: Ein Kombiticket schlägt sich hier mit 54 Euro pro Person zu Buche.  

Der Tiroler Ort versteht es, den James Bond Hype auch Jahre nach Ende der Filmproduktion für sich zu nutzen. Zwar darf man auf Reiseinsider-Anfrage bei den Bergbahnen Sölden aus vertragstechnischen Gründen keine 007 Elements-Besucherzahlen veröffentlichen. Allerdings bestätigt man, dass man mit dem Erfolg des Projekts vollauf zufrieden sei - vor allem die Tagesgäste im Sommer kommen ganz bewusst wegen der Ausstellung nach Sölden, so eine Sprecherin des Unternehmens. 

Das Ötztal besuchten im Sommer 2023 mehr als 1,3 Millionen Gäste, einige davon ganz bestimmt auch, um sich während ihres Urlaubes auf den Spuren von James Bond zu begeben. Der neue Reisetrend Set-Jetting dürfte also weiter die Reiselaune beflügeln.

Reiseinsider-Tipp:  
Für Sommergäste des Ötztals bieten 405 Unterkünfte in der Region bei Buchung über deren Plattform eine kostenlose "Ötztal Card"-Gästekarte an. Zahlreiche Inklusivleistungen wie vergünstigte Eintritte, kostenlose Öffi-Fahrten sowie eine tägliche Fahrt mit einem der zahlreichen Lifte der Bergbahnen der Regionen sind hier inkludiert!

Anreise:

 

Übernachten:

 

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