Vor einigen Wochen kündigte Ryanair an, aufgrund der hohen Standortkosten in Wien bzw. Österreich, im Winterflugplan drei Flugzeuge aus Schwechat abzuziehen und das Angebot um drei Strecken zu reduzieren. Nun wurde bekanntgegeben, dass im Sommer 2026 zwei weitere Maschinen folgen werden. Der Grund dafür liegt laut Ryanair-Chef Michael O'Leary in der fehlenden Bereitschaft der österreichischen Bundesregierung, die Luftverkehrssteuer - die dem Staat lediglich 160 Millionen Euro pro Jahr bringe - abzuschaffen.
Man habe Bundeskanzler Christian Stocker einen Wachstumsplan vorgelegt, der das Verkehrsaufkommen durch Ryanair in Österreich auf 12 Millionen Passagiere pro Jahr steigern und bis 2030 die Stationierung von zehn Flugzeugen vom Typ Boeing 737-8 vorsehen würde. Die Regierung habe es allerdings "nicht der Mühe wert gefunden darauf zu reagieren", wie es von Seiten der Airline hieß.
3,5 Millionen Passagiere könnten 2026 fehlen
Ryanair würde damit im kommenden Sommer die in Wien stationierte Flotte gegenüber Mitte 2025 um rund ein Viertel reduzieren. Zusammen mit dem weitgehenden Rückzug von Wizz Air - die Fluglinie hat zuletzt fünf Maschinen in Wien stationiert - dürfte das Angebot am Flughafen Schwechat im kommenden Sommer deutlich leiden.
Auch auf die Passagierzahl wird sich diese Kapazitätsreduktion wohl deutlich auswirken: Am Flughafen Wien wurden 2024 insgesamt 31,7 Millionen Fluggäste abgefertigt - rund 6,6 Millionen von Ryanair und etwa 2 Millionen von Wizz Air. Rechnerisch dürften damit künftig mehr als 3,5 Millionen Passagiere "fehlen".
Aktuell sind (zumindest offiziell) keine Pläne bekannt, ob andere Low Cost Carrier die Lücke der beiden größten Billigflieger ausfüllen werden. EasyJet, die früher ein relativ großes Wien-Angebot im Programm hatte, bietet aktuell lediglich einige saisonale Strecken im Winter an - nur nach Mailand gibt es durchgehende und tägliche Flüge.







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