Pünktlich zum zehnjährigen Firmenjubiläum im Jahr 2023 konnte die staatliche Fluglinie Air Serbia neue Rekordzahlen veröffentlichen. Mit einem Gewinn von 21 Millionen Euro und einem Passagierzuwachs von rund 60 Prozent sowie der Aufnahme von 15 neuen Destinationen im Jahr 2022 gelang dem Unternehmen die Metamorphose vom eher schwerfälligen Staatsunternehmen zu einer modernen Fluglinie. Im Jubiläumsjahr 2023 kamen dann weitere 20 neue Destinationen in das Streckennetz hinzu und der Gewinn stieg abermals - auf 40,5 Millionen Euro.

Der Motor hinter diesen Entwicklungen ist wohl der tschechische Geschäftsführer Jiri Marek, der seit dem Jahr 2019 viel frischen Wind in das Unternehmen mit Sitz am Flughafen Belgrad gebracht hat. Hervorgegangen aus der ehemalige JAT (Jugoslovenski Aerotransport) hat die Fluglinie viele schwierige Jahre erlebt, bevor Sie im Jahr 2013 mithilfe von Etihad Airways als Air Serbia neu gegründet wurde. Auch wenn der arabische Geldgeber inzwischen seine Beteiligungen auf ein Minimum reduziert hat, so hält der positive Trend dank des massiven Wachstumskurses weiter an.

Gerade das umfangreiche ost- und südosteuropäische Streckennetz macht die Airline auch für Passagiere ab den beiden österreichischen Air-Serbia-Destinationen Wien und Salzburg interessant. Grund genug für ReiseInsider, das Angebot der serbischen Fluglinie zu überprüfen!

Buchung: Das gute alte Callcenter hat noch lange nicht ausgedient
Kaum zu glauben, aber die Buchung meiner vier Flüge zwischen Wien-Belgrad sowie Podgrica-Belgrad und Wien erfolgten über die kostenlose Air Serbia Callcenter Hotline. Nachdem ich zum Zeitpunkt meiner Buchung am 24. Dezember des Vorjahres über die Webseite www.airserbia.com zwar mein Ticket buchen konnte, aber im Anschluss keine Bestätigung für meine Buchung erhielt, kontaktierte ich sofort das Callcenter mit meinem Problem. Zu meiner Überraschung funktionierte die folgende Abklärung als auch die Neubuchung meiner Tickets überaus kompetent, einfach und freundlich per Telefon.

Wo auch immer man so gut deutschsprechende Mitarbeiter bei Air Serbia aufgetrieben hat, das telefonische Service über das Call Center war auch bei späteren Anrufen jedes Mal überaus einfach und sympathisch und kann jedem Passagier eigentlich nur wärmstens weiterempfohlen werden!

Für gerade einmal 81 Euro konnte ich schlussendlich einen Flug von Wien nach Belgrad inklusive 8 Kilogramm Handgepäck für den 14. Juni 2024 buchen sowie ein Retourticket zwei Tage später für den Flug Podgorica-Belgrad-Wien um ebenfalls wohlfeile 98 Euro ergattern. Der überaus faire Preis mit ausgezeichneten Anschlusszeiten war das ausschlaggebende Argument für mich, warum ich mich für Air Serbia entschied.

Flug: Umweltfreundlicher und bequem - die ATR 72-600
Es soll ja Menschen geben, die nicht so gerne mit Turboprop-Maschinen fliegen, doch zu diesen gehöre ich bestimmt nicht. Auch Air Serbia hat das Potential des französischen Regionalflugzeugherstellers ATR erkannt und erst im Juni mit der Übernahme der zehnten ATR 72-600 seinen im Jahr 2022 gestarteten Prozess der Modernisierung und Erweiterung der Regionalflotte abgeschlossen: "Dank der neuen Flugzeuge haben wir unsere betriebliche Effizienz erheblich verbessert",betonte Jiri Marek erst vor kurzem, als die neue Maschine in Belgrad landete.

Auf den Air-Serbia-Flügen von und nach Wien kommt häufig die ATR 72-600 zum Einsatz und aus Passagiersicht betrachtet, mag es zwar während der Startphase zu einer etwas höheren Lärmentwicklung in der Kabine kommen, doch gleichzeitig kann man sich entspannt zurücklehnen, weil man weiß, dass das P&W127 Triebwerk treibstoffeffizient und umweltfreundlicher ist und - im Vergleich zu einem Düsenlugzeug - um bis zu 20 Prozent weniger Kerosin verbraucht.

Was den Komfort an Bord der ATR72 betrifft, so können sich auch großgewachsene Passagiere wie ich entspannt zurücklehnen. Die ATR hält mit ihren 29“ (73,66cm) Sitzabstand ein akzeptables Platzangebot bereit. Zum Vergleich: An Bord eines Austrian A320 werden teilweise nur 28“ (71,1cm) Sitzabstand angeboten!

Passagiere die mit großem Handgepäck fliegen, werden aufgefordert, dieses vor Betreten des Flugzeuges (72 Sitzplätze) auf einen Gepäckswagen abzulegen, um es im Gepäcksabteil des Flugzeuges zu transportieren. Das ausgehändigte Handgepäck wird dem Passagier direkt am Ankunftsflughafen beim Verlassen des Flugzeuges sofort wieder ausgehändigt. Sowohl am Flughafen Wien als auch am Flughafen Belgrad hat dieses Service jedes Mal ausgezeichnet funktioniert. 

An Bord der getesteten Air-Serbia-Flüge kümmerten sich jeweils zwei Flugbegleiter, die einen sehr kompetenten Eindruck vermittelt haben, um das Wohl der Passagiere. Die Fluglinie bot den Passagieren der Economy Class auf den jeweils rund einstündigen Flügen kostenlos eine Wasserflasche sowie eine Packung Kekse an.

Fazit
Air Serbia hat sich in den letzten Jahren zu einer überaus attraktiven Fluglinie am Balkan entwickelt, die mit vernüftigen Preisen, modernem Fluggerät und einer Vielzahl an interessanten Destinationen zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für andere, alteingesessenen Fluglinien werden könnte. Alle Ansprüche, die ich an einen Flug stelle (Kosten, Pünktlichkeit, Sicherheit und Komfort), wurden auf meinen vier "Legs" mit der Airline bestens erfüllt, weshalb die serbische Fluglinie für mich auch weiterhin eine interessante Alternative bei der Wahl des Transportmittels darstellt.

Die Tickets für diesen Produkttest wurde nicht von Air Serbia zur Verfügung gestellt. ReiseInsider oder die Cubo Media GmbH haben keine finanzielle Zuwendung oder sonstiges Sponsoring für diesen Artikel erhalten. Bitte beachten Sie, dass die Informationen dieses Artikels nach bestem Wissen eingearbeitet wurden - wir können allerdings keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität übernehmen.