Über ein ganz besonderes Hotel darf sich Lissabon seit kurzem freuen: Mit einer interessanten Mischung aus Architektur, Kunst und Design dürfte das gerade erst eröffnete Martinhal Lisbon Oriente eines der spannendsten Projekt des heurigen Jahres in der portugiesischen Hauptstadt sein.

Insgesamt 14 Stockwerke ist das vom Architekten Eduardo Capinha Lopes entworfene Gebäude hoch - und bereits an der Gestaltung der Aussenfassade zeigt sich die erste Besonderheit des Hotels: Die weiße Fassade wird nämlich durch Bepflanzungen aufgelockert. Zum Teil wurden hier (wir sind ja in Südeuropa!) kleine Olivenbäume eingesetzt. Inspiriert wurde dies von den modernen, begrünten Zwillingstürmen Bosco Verticale in Mailand (hier ein Link zum Eintrag auf Wikipedia) - aber auch dem Hundertwasser-Haus in Wien.

Neben dem "pflanzlichen" Außendesign möchte man unter anderem durch begrünte Decken im Innenbereich eine Wohlfühl-Atmosphäre schaffen. Bodentiefe Fenster und gläserne Balustraden sollen außerdem Blicke auf den Tejo, die Vasco-da-Gama-Brücke, den Parque Cabeço das Rolas und den Rest des Parque das Nações ermöglichen. Interessant gestaltet sich beim Interior Design auch andere Bereiche: So wurde im Restaurantbereich mit indirekter Beleuchtung, ästhetischen Raumteilern und zeitlosen Möbeln ein wandelbarer Raum für viele Anlässe geschaffem. Außerdem ziert ein riesiger, beleuchteter Koala des lokalen Künstlers Bordalo II, der für seine Trash Art bekannt ist, das Restaurant. Ein besonderes Muster schafft dabei die Illusion, dass sich der Koala hin und her bewegt. Sowohl im Innen- und Außenpoolbereich warten weitere "Überraschungen" wie funkelnde Mosaikfliesen, die das Wasser spiegeln, oder LED-Lichtshows. Das Lichtdesign des Hotels kann verändert werden, um verschiedene Stimmungen für das Gebäude und die Gärten zu erzeugen.

Eine Herzensangelegenheit für das Martinhal-Gründerpaar Chitra und Roman Stern war die Zusammenarbeit mit portugiesischen Künstlern: Graça Paz, Pedro Batista, Vasco Águas und Tamara Alves haben moderne Gemälde auf Papier und Leinwand gemalt, die in den Hotelappartements und den Fluren der einzelnen Stockwerke ausgestellt sind. Darüber hinaus hat die Straßenkünstlerin Kruella d'Enfer ein riesiges Wandgemälde für jedes Stockwerk geschaffen, das Szenen aus dem "Unterwasser der Galaxie" zeigt.

Das Martinhal Lisbon Oriente befindet sich im Stadtentwicklungsgebiet Parque das Naçoes, das im Zuge der Weltausstellung 1998 ins Leben gerufen wurde. Dort befindet sich beispielsweise das Ozeanarium aber auch viele Restaurants und Geschäfte sowie ein Yachthafen. Der Flughafen Lissabon ist rund 10 und die Altstadt 20 Minuten entfernt. Gäste können aus drei verschiedenen Zimmertypen wählen: Studios für maximal zwei Personen sowie Apartments mit einem oder drei Schlafzimmern.